Deutschland soll im Ausland mehr für seine Hochschulen
werben
Ausschuss für Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung - 07.11.2007
Berlin: (hib/SKE) Deutschland muss bei
ausländischen Wissenschaftlern und Studenten noch mehr Werbung
für sich machen. Wie die Präsidenten des Deutschen
Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und der Alexander von
Humboldt Stiftung (AvH), Theodor Bechem und Wolfgang Frühwald,
im Ausschuss für Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung am Mittwoch morgen sagten, bringen
auf einzelne Länder oder Regionen zugeschnittene Programme und
verstärkte Werbung durchaus Erfolge. Bechem erwähnte
Infozentren in Indien und Kooperationen etwa mit der AvH, weswegen
die Zahl der indischen Studenten in Deutschland auf 4000
angestiegen sei. "Wissenschaftler finden sie nicht auf Messen, da
zählt immer noch die Mund-zu-Mund-Propaganda", sagte
Frühwald. Deshalb pflege die AvH ein ausgedehntes
Ehemaligennetzwerk.CDU/CSU, SPD, FDP und Grüne lobten die
Arbeit der Einrichtungen ausdrücklich. Die Unionsfraktion
wollte wissen, wie sich die Zahl der ausländischen Studenten
in Deutschland steigern lässt. Sollte es an den
Rahmenbedingungen liegen, sehe sie vor allem die Länder in der
Pflicht, so die Union. Die SPD fragte die Experten, ob sich eine
Teilnahme Deutschlands an einem "Hochschul-Pisa" auf das
internationale Image der Universitäten positiv auswirken
könne. "Wenn wir auch nach dem Management beurteilt werden,
fürchte ich, es sieht schlecht aus", sah Frühwald die
Idee kritisch. Er wünsche sich neben Wettbewerben um die beste
Forschung und Lehre auch einen um die beste Verwaltung. Die FDP sah
vor allem einen Bedarf bei Hilfe für junge Familien.
Ehepartner bräuchten auch einen Job, Kinder eine gute Schule
oder einen Kindergartenplatz, wenn sie nach Deutschland kämen.
Die Fraktion Die Linke übte grundsätzliche Kritik an der
Diskussion. "Die Herangehensweise an das Bildungsmarketing ist
für uns sehr problematisch, da hier nur auf eine kleine Elite
gesetzt und Bildung als Ware angepriesen wird." Auf ärmere
Studenten und die breite Masse werde nicht geachtet.
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