Berlin: (hib/MPI) Der Umfang der
belegärztlichen Versorgung geht seit Jahren zurück. Wie
aus der Antwort der Bundesregierung (
16/6848) auf eine Kleine Anfrage der
FDP-Fraktion (
16/6691) hervorgeht, sank die Zahl der
belegärztlichen Behandlungsfälle von 1,67 Millionen im
Jahr 1998 um 27,5 Prozent auf 1,21 Millionen im Jahr 2004.
Entsprechend rückläufig seien auch die Ausgaben der
Krankenkassen für die belegärztlichen Honorare in
Höhe von 416 Millionen Euro im Jahr 1998 auf 300 Millionen im
Jahr 2004 gewesen. Die Zahl der Belegärzte sei dagegen in
diesem Zeitraum konstant gewesen und im Jahr 2005 sogar um 2,1
Prozent auf 6.115 gestiegen. Ein Belegarzt ist ein niedergelassener
Arzt, der einige Betten in einem Krankenhaus mit seinen Patienten
belegen kann.Die Regierung schreibt, die Entwicklung sei nicht mit
dem so genannten Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) zu
erklären. In diesem seien alle vertragsärztlichen
Leistungen, die zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen erbracht
werden können, aufgeführt und hinsichtlich der Höhe
der Vergütung mit Punktzahlen bewertet. Mit der
Gesundheitsreform von 2007 sei der Bewertungsausschuss der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der
Spitzenverbände der Krankenkassen beauftragt worden, den EBM
grundlegend zu reformieren, um das vertragsärztliche
Abrechnungssystem transparenter, wirtschaftlicher und
leistungsgerechter auszugestalten. Das Ergebnis sei, dass die
Finanzierung der belegärztlichen Leistungen vom 1. April 2007
an auf Grundlage fester Punktwerte außerhalb etwa der
budgetierten Gesamtvergütung festgelegt wird. Dabei wurde laut
Regierung von einem Mehrbedarf in Höhe von 74 Millionen Euro
zur Sicherstellung einer angemessenen Vergütung
belegärztlicher Leistungen ausgegangen.Weiter heißt es,
die Bundesregierung beabsichtige keine Neuregelung der
belegärztlichen Vergütung im Fallpauschalensystem. Dies
sei nicht mehr notwendig, nachdem die Vorgaben der
Gesundheitsreform zur Verbesserung der belegärztlichen
Vergütung umgesetzt worden seien.
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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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