Berlin: (hib/BES) Für eine
Stärkung der Menschenrechte in der Gemeinschaft
südostasiatischer Staaten (Asean) setzen sich CDU/CSU und SPD
in einem Antrag (
16/7490) ein. Darin analysieren die Fraktionen
die Menschenrechtslage in den zehn Staaten der seit 40 Jahren
bestehenden Gemeinschaft. Die Länder seien politisch sehr
heterogen: Die Bandbreite umfasse etwa eine "brutale
Militärdiktatur" in Birma, ein autoritäres Regime in
Kambodscha und Demokratien "mit schwerwiegenden rechtsstaatlichen
Problemen" wie die Philippinen oder Indonesien. Die Antragsteller
regen an, Deutschland solle im Rahmen des EU-Dialogs mit der
Asean-Gemeinschaft dafür werben, dass alle Asean-Länder
dem Internationalen Pakt über bürgerliche und politische
Rechte, dem Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale
und kulturelle Rechte, der VN-Anti-Folter-Konvention und dem
Römischen Statut des Internationalen Strafgerichtshofs
beitreten. Die Bundesregierung solle die ostasiatischen Staaten zum
Aufbau rechtsstaatlicher Systeme "ermutigen" und sie dabei
unterstützen. Die Abgeordneten der Koalition erwarten ferner
von der Bundesregierung, dass sie sich für die Einhaltung
solcher Grundrechte wie Religions-, Presse-, Meinungsfreiheit in
den betroffenen Ländern einsetzt. Die Antragsteller
drängen auch auf die Abschaffung der Todesstrafe und die
Einhaltung von Frauen- und Kinderrechten in den Asean-Ländern.
Die Vorlage wird am morgigen Freitag Gegenstand einer Debatte im
Plenum des Bundestages sein.
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