Berlin: (hib/VOM) Die "berechtigten
Forderungen" der drei Oppositionsfraktionen auf dem Gebiet der
Energieaußenpolitik sind nach Auffassung der SPD-Fraktion
"längst erfüllt oder auf gutem Wege". Mit dieser
Begründung stimmten die Koalitionsfraktionen gegen
Anträge der FDP (
16/6796), der Linksfraktion (
16/8881) und von Bündnis 90/Die
Grünen (
16/8181). Die FDP hatte unter anderem
gefordert, die Bundesregierung müsse sicherstellen, dass
Deutschland auch in Zukunft durch einen breiten Energiemix "ohne
Diskriminierung bestimmter Technologien" versorgt wird. Der
Beschluss zum Ausstieg aus der Kernenergie sei daher zu revidieren.
Man habe es weltweit mit staatlichen und halbstaatlichen
Energieunternehmen zu tun und müsse aufpassen, dass "wir als
energieabhängiges Land unsere Energieressourcen sichern", so
die Liberalen. Es gebe große Macht-, Druck- und
Drohpotenziale. Deutschland sei schlecht aufgestellt, um die
Zukunft der Energieversorgung zu sichern.Die Linksfraktion hatte
eine Energiewende statt einer "Militarisierung der
Energieaußenpolitik" verlangt und die Regierung aufgefordert,
den Einsatz von Militär zur Sicherung der Energieversorgung
auszuschließen. Stattdessen sollte sie sich auf solidarische
Lösungen in Fragen der Energieverteilung einsetzen. Beim Uran
sei die Abhängigkeit von den Rohstoffmärkten zu 100
Prozent gegeben, sodass die Kernkraft die Versorgungssicherheit
nicht gewährleiste. Mit den Grünen sah sich die
Linksfraktion dagegen in vielem einig, weshalb sie sich bei der
Abstimmung über den Grünen-Antrag enthielt. Die
Grünen selbst forderten in ihrem Antrag ein Konzept einer
nachhaltigen Energieaußenpolitik, das zu einer globalen
Energiewende und einer kohlendioxidneutralen Wirtschaft beitragen
müsse. Die Abgeordneten unterstrichen die Bedeutung der
Energiepolitik für den Frieden und für die weltweite
soziale Gerechtigkeit. Daher sei eine fördernde Energiepolitik
in den armen Ländern erforderlich.Die SPD verwies darauf, dass
es seit Jahren die Exportinitiative "Erneuerbare Energien" gebe.
Der Exportanteil deutscher Unternehmen liege in diesem Bereich bei
über 50 Prozent, sie seien auf den heimischen Markt nicht mehr
angewiesen. Mit Hilfe der Exportförderung hätten die
Unternehmen auf den Weltmärkten Fuß gefasst. Durch die
Weiterentwicklung der Regulierungsbehörden werde
schließlich dafür gesorgt, dass der Ausbau der
Energienetze besser funktioniert. Auch auf diesem Gebiet sei die
Regierung aktiv, so die SPD.
Herausgeber
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Uta Martensen (bis 31.03.2008), Saskia Leuenberger
(ab 01.04.2008 )
Redaktion: Dr. Bernard Bode, Götz Hausding, Claudia Heine,
Sandra Ketterer, Michael Klein, Hans-Jürgen Leersch, Johanna
Metz, Dr. Volker Müller, Monika Pilath, Annette Sach,
Bernadette Schweda, Alexander Weinlein, Siegfried F. Wolf