Berlin: (hib/BOB) Die Deutsche Bahn AG soll nach dem Willen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Jahr 2030 zu 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien beziehen. Bei Ausschreibungen infolge auslaufender Lieferverträge solle schon jetzt Strom aus erneuerbaren Energien für die DB Energie GmbH vorgeschrieben werden, fordert die Fraktion in einem Antrag ( 16/11930). Die Bundesregierung müsse die Hürden für das Einspeisen von Strom unabhängiger Anbieter in das Bahnstromnetz beseitigen.
Die Grünen-Abgeordneten verweisen zur Begründung darauf, dass das Atomkraftwerk Neckarwestheim I voraussichtlich 2009 oder 2010 vom Netz gehen werde. Dieses habe etwa 15 Prozent des Bahnstroms geliefert. Dadurch ergebe sich jetzt die Möglichkeit, den Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien im Bahnbetrieb zu verdoppeln, anstatt dem wegfallenden Atomstromanteil durch eine "unerwünschte Erzeugung aus Kohle oder importiertem Atomstrom zu ersetzen". Die Grünen schreiben weiter, als größtes staatliches Unternehmen sei die Deutsche Bahn AG mit rund zwölf Milliarden Kilowattstunden auch der größte Stromverbraucher. Sie sei zugleich ein Unternehmen, das sich laut unternehmenseigenem Nachhaltigkeitsbericht in besonderer Weise dem Schutz der Umwelt und des Klimas verpflichtet fühle. Nicht zuletzt seien die Umweltvorteile des Bahnfahrens ein wesentlicher Punkt für die Kundenbindung des Unternehmens und daher von zentralem ökonomischen Interesse.
Dem hohen ökologischen Anspruch wird nach Auffassung der Grünen die Bahn jedoch bei der Strombeschaffung nicht gerecht. Mit 54 Prozent Kohlestrom, 32 Prozent Atomstrom und 14 Prozent Wasserkraft sei der Bahn-Strommix umwelt- und klimaschädlicher als der Strommix in den öffentlichen Netzen. So verursache der Stromverbrauch der Bahn alleine rund vier Millionen Tonnen Kohlendioxid.
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