Berlin: (hib/STO) Die Situation von Opfern des Eosinophilie-Myalgie-Syndroms (EMS) ist Thema einer Kleinen Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ( 16/12390). Unter anderem wollen die Abgeordneten wissen, wie viele EMS-Erkrankungen in Deutschland registriert wurden und ob es infolge der Erkrankungen auch hierzulande zu Todesfällen gekommen ist.
EMS trat der Vorlage zufolge im Spätsommer 1989 unter anderem in Japan, den USA und der Bundesrepublik als eine bis dahin unbekannte Krankheit auf, zu deren Symptomen zum Teil irreversible Organerkrankungen zählten. Als Auslöser der Erkrankungen seien Arzneimittel mit der Aminosäure L-Tryptophan als Wirkstoff identifiziert worden.
Laut Anfrage warnte die US-amerikanische Food und Drug Administration (FDA) bereits am 11. November 1989 vor L-Tryptophan-haltigen Präparaten und erließ am 17. November 1989 einen sofortigen Vertriebsstopp. Das damals in Deutschland für die Arzneimittelüberwachung zuständige Bundesgesundheitsamt habe sich erst im September 1990 zu einem vollständigen Verbot von L-Tryptophan entschließen können. Da EMS zu dauerhaften gesundheitlichen Schäden führen könne, "dürften auch heute noch Betroffene unter den Folgen der Krankheit zu leiden haben", schreibt die Fraktion weiter.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Saskia Leuenberger
Redaktion: Dr. Bernard Bode, Götz Hausding, Claudia Heine,
Sebastian Hille, Michaela Hoffmann, Michael Klein, Hans-Jürgen
Leersch, Johanna Metz, Annette Sach, Helmut Stoltenberg, Alexander
Weinlein