Berlin: (hib/AS) In Europa werden derzeit 13 Kernkraftwerke gebaut, für drei weitere gibt es konkrete Planungen. Diese Zahlen gehen aus einer Antwort der Bundesregierung ( 16/12421) auf eine Kleine Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen ( 16/12054) über die nukleare Sicherheit in Europa (Stand Ende 2008) hervor. Die meisten der geplanten Kernkraftwerke befänden sich in Russland sowie in Bulgarien und in der Slowakei. Für 17 weitere kerntechnische Anlagen gebe es Überlegungen für weitere Planungen, aber noch keine konkreten Beschlüsse. Auf die Frage, wie die Regierung Pläne für den Neubau von Kernkraftwerken in einzelnen Staaten beurteilt, erklärt sie, dass es jedem Staat frei stehe, "über die Zusammensetzung seines Energiemixes, einschließlich des Einsatzes der Kernenergie selbst zu entscheiden". Sie wolle daher dazu keine Stellung beziehen.
Hinsichtlich der mittel- und langfristigen Versorgung mit Uran schätzt die Regierung, dass die bislang bekannten Reserven - bei einem derzeitigen Verbrauch von 65.000 Tonnen Uran pro Jahr - noch 84 Jahre reichen würden. Aus Russland habe Deutschland nach Angaben der Regierung zuletzt im Jahr 2005 Uran importiert, allerdings sei kein hoch angereichertes Uran darunter gewesen. Dieses werde aus Russland einem entsprechenden Vertrag zufolge ausschließlich in die USA geliefert. Dort werde es in niedrig angereichertes Uran konvertiert. Der Vertrag mit Russland laufe im Jahr 2013 aus. Es besteht nach Auskunft der Regierung "keine Abhängigkeit der deutschen Reaktorbetreiber von russischem hoch angereicherten Uran."
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Saskia Leuenberger
Redaktion: Dr. Bernard Bode, Götz Hausding, Claudia Heine,
Sebastian Hille, Michaela Hoffmann, Michael Klein, Hans-Jürgen
Leersch, Johanna Metz, Annette Sach, Helmut Stoltenberg, Alexander
Weinlein