Berlin: (hib/AW/TEP) Die Bundesregierung
weist den Verdacht zurück, sie habe den Bundestag im Sommer
2009 in einer Eilaktion zu einem nicht beschlussreifen Mandat
über die Verlegung von Awacs-Aufklärungsflugzeugen der
Nato nach Afghanistan gedrängt, um eine Sondersitzung im
Vorfeld der Bundestagswahlen zu vermeiden. In ihrer Antwort (
17/361) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen (
17/168) stellt die Regierung klar, dass sie das
Parlament über die geplante Entsendung der Awacs-Maschinen
stets zeitnah und auf Grundlage des jeweiligen Kenntnisstands
unterrichtet habe. So seien die Obleute des Auswärtigen
Ausschusses und des Verteidigungsausschusses nach der Sitzung des
Nordatlantikrates am 12. Juni 2009 auch darüber informiert
worden, dass die Überfluggenehmigungen von Georgien,
Aserbaidschan und Turkmenistan, die Voraussetzung für eine
Verlegung der Awacs-Maschinen vom türkischen Konya nach
Afghanistan gewesen wären, noch ausstehen. Darauf sei auch in
den Ausschussberatungen über das Mandat, das der Bundestag am
2. Juli 2009 in namentlicher Abstimmung beschlossen habe,
hingewiesen worden.
Laut eigenem Bekunden hält die Bundesregierung am Einsatz
der Nato-Aufklärungsflugzeuge in Afghanistan fest, um das
steigende Luftverkehrsaufkommen über Afghanistan besser zu
koordinieren und die unzureichenden Luftraumüberwachung durch
die internationale Schutztruppe Isaf zu verbessern. Die Nato stehe
derzeit in Verhandlungen, um nun eine Stationierung der
Awacs-Aufklärer in der Golfregion zu erreichen. Die Regierung
werde eine erneutes Mandat im Bundestag erst dann wieder
beantragen, wenn alle notwendigen Voraussetzungen zu Finanzierung,
Stationierung und Überfluggenehmigungen geschaffen seien.
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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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