Die Fraktionen von SPD und Die Linke äußerten sich ähnlich kritisch und stimmten dem Grünen-Antrag zu. Die Linke erklärte, dass im Interesse der Pharmakonzerne versucht werde, den Handel mit Generika zu unterbinden. Die Menschen in den Entwicklungsländern hätten aber ein Recht auf bestmögliche medizinische Versorgung. Die Sozialdemokraten bezeichneten es als ”wichtig, dass wir die Einhaltung des TRIPS-Abkommens anmahnen und eine Beschlagnahmung von Generika aus nicht nachvollziehbaren Gründen verurteilen“. Sie betonten, die Generikafrage sei ”eine Existenzfrage für die Menschen in den Entwicklungsländern. Wir haben kein Interesse daran, dass der Handel auf diese Weise beeinträchtigt wird.“
CDU/CSU und FDP teilten die Ansicht der Oppositionsfraktionen, dass die Versorgung der Entwicklungsländer mit Generika wichtig sei. Im Grundsatz sei man sich einig, betonten beide. Jedoch gehe es auch darum, die Menschen vor gefälschten Medikamenten zu schützen. Solche Lieferungen ”dürfen wir uns nicht durch die Lappen gehen lassen, sie sind außerordentlich gefährlich“, betonte die Unionsfraktion. Wenn der Verdacht bestünde, dass gefälschte Medikamenten ausgeliefert werden, sei dies ”ein hinreichender Grund, um den Transit zu verhindern“. Union und FDP lehnten den Antrag ”zum jetzigen Zeitpunkt “ ab. Sie regten jedoch an, das Thema weiter zu behandeln.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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