Berlin: (hib/KTK/LEU ) In einem Antrag ( 17/1737) beklagt die Linksfraktion eine seit Jahrzehnten andauernde ”Unterfinanzierung der Hochschulen“, die für die schlechte Qualität der Lehre und hohe Abbrecherquoten bei den Studenten verantwortlich sei. In dem Antrag, der am Freitagnachmittag im Bundestagsplenum diskutiert werden soll, fordert die Linksfraktion, das Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern für den Bereich der Bildung ”unverzüglich aufzuheben“.
Im Rahmen des sogenannten ”Hochschulpaktes“, an dem Bund und Länder beteiligt sind, soll der Betreuungsschlüssel zwischen Lehrenden und Studierenden an den Hochschulen verbessert werden. Dieser habe sich in den letzten Jahren von 1:40 auf 1:60 ”dramatisch verschlechtert“, heißt es im Antrag. Deshalb sollen zusätzliche Professuren, dauerhafte Stellen im wissenschaftlichen Mittelbau und Qualifizierungszentren zur Verbesserung der Lehre geschaffen werden. Nach Angaben des Wissenschaftsrates seien dafür jährlich 1,1 Milliarden Euro notwendig. Außerdem fordert die Linksfraktion, bei der Neuauflage des Hochschulpaktes für die Jahre 2011 bis 2015 zusätzlich Förderkriterien der Hochschulen zu honorieren wie beispielsweise die ”Abschaffung von Studiengebühren“, die ”Förderung von Frauen“ oder die ”Zulassung von Menschen ohne Abitur“.
Die Regierung soll zudem ein ”Bundesgesetz für den Hochschulzugang“ erarbeiten, das den Zugang zu Bachelor- und Masterstudiengängen regelt, heißt es in der Vorlage. Damit soll eine Öffnung der Hochschulen ”für Menschen mit beruflicher Qualifikation und ein offener Zugang zum Masterstudium ohne weitere Hürden“ ermöglicht werden, fordert die Linksfraktion.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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