Blick in die Kuppel des Pantheons in Rom, das in der Antike allen Göttern geweiht war. © pa/Bildagentur-online

Der Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe lädt am Mittwoch, 27. Oktober 2010, zu einer öffentlichen Anhörung zum Thema Religionsfreiheit und europäische Identität ein. Diskutiert werden soll unter anderem über die Frage, welchen Einfluss die Abgrenzung zum Islam auf die europäische Identität hat. Eingeladen sind sechs Sachverständige, die Anhörung beginnt um 16 Uhr.

Auswirkungen auf das Selbstbild Europas

In dem Fragenkatalog der Abgeordneten geht es unter anderem darum, inwieweit die Debatte um Religionsfreiheit in Europa im Kern auf das Verhältnis zum Islam abzielt und ob muslimische Einwanderer sich nach Meinung der Experten in die säkularisierte europäische Wertegemeinschaft integrieren werden.

Diskutiert werden soll auch der Aspekt der Trennung von Staat und Kirche. Die sei zwar im Grundgesetz verankert, aber Staats- und Kirchenjuristen würden sie als "hinkende Trennung" beschreiben. Die Sachverständigen sollen deshalb die Glaubensfreiheit in Deutschland hinsichtlich der Trennung von Staat und Kirche beurteilen.

Außerdem soll es um die Frage gehen, ob die zunehmende Betonung der Religion im Alltag das Recht des Einzelnen, keiner Religion anzugehören, gefährdet. (eis)

Zeit: Mittwoch, 27. Oktober 2010, 16.00 Uhr
Ort: Berlin, Reichstagsgebäude, Sitzungssaal 3.S.001

Interessierte Besucher melden sich bitte (Name, Vorname, Geburtsdatum) per Fax unter 030 227-36051 oder per E-Mail unter gabriele.vesterling@bundestag.de. Telefonische Anmeldungen können nicht entgegen genommen werden.

Bild- und Tonberichterstatter werden gebeten, sich beim Pressereferat (Telefon: 030/227-32929 oder 32924) anzumelden.

Liste der Sachverständigen:

• Prof. Dr. Heiner Bielefeldt, Universität Erlangen
• Dr. Navid Kermani, Schriftsteller und Orientalist
• Prof. Dr. Matthias Rohe, Universität Erlangen
• Prof. Dr. Dr. Thomas Schirrmacher, Internationales Institut für Religionsfreiheit
• Prof. Ursula Spuler-Stegemann, Universität Marburg
• Prof. Dr. Rosemarie Will, Humanistische Union e.V.