Navigationspfad: Startseite > Presse > Aktuelle Meldungen (hib) > September 2010 > Regierung: 1,35 Millionen Jobs in der Weiterbildungsbranche
Berlin: (hib/ELA/MIK) In der Weiterbildungsbranche gibt es rund 1,35 Millionen Beschäftigungsverhältnisse von Lehrenden. Dies schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 17/2809) auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion ( 17/2740) und beruft sich auf eine Studie der WSF Wirtschafts- und Sozialforschung aus dem Jahr 2005. Die Zahl sei höher als die von den Fragestellern erwähnte geschätzte Anzahl der Lehrenden (650 000), da Weiterbildner oft für mehrere Einrichtungen gleichzeitig tätig seien, heißt es weiter. Von diesen Beschäftigungs-/Tätigkeitsverhältnissen sind laut Studie 185.000 (14 Prozent) sozialversicherungspflichtig, 996.000 (74 Prozent) Honorarkräfte/Selbständige, 130.000 (10 Prozent) Ehrenamtliche und 39.000 (3 Prozent) Sonstige. Eine weitere Differenzierung sei zurzeit nicht möglich, schreibt die Regierung. Es bestehe keine Statistik, die alle Beschäftigten in den verschieden Bereichen allgemeiner politischer und beruflicher Weiterbildung gleichermaßen berücksichtige. Daher plant die Bundesregierung nach eigenen Angaben eine Piloterhebung bei den Trägern der Weiterbildung.
Die WSF-Studie ermittele einen Brutto-Stundensatz für Honorarkräfte bei den Volkshochschulen von rund 17 Euro, heißt es weiter. Für einen Teil der in der Weiterbildung Lehrenden sei 2007 erstmals ein Branchentarifvertrag zwischen der Zweckgemeinschaft von Mitgliedsunternehmen des Bundesverbandes der Träger der beruflichen Bildung (Bildungsverband) e.V. und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) abgeschlossen worden. Er gelte für Träger von Maßnahmen und Lehrgängen im Bereich der außerbetrieblichen/beruflichen Qualifizierung und der sozialen Integration und regele die Anfangsvergütung und damit das monatliche Mindestentgelt, schreibt die Regierung. Die monatliche Anfangsvergütung (brutto) betrage demnach für pädagogische Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen rund 2.000 Euro (West) beziehungsweise rund 1.850 Euro (Ost).
Die Bundesregierung prüfe zurzeit die Ausgestaltung und Initiierung einer Weiterbildungsallianz für die Branche. Darüber solle im Lichte des Ergebnisses der parlamentarischen Beratungen zum Haushalt 2011 entschieden werden.
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