Bundesregierung: Bedarf an Saisonarbeitern ist gedeckt

Arbeit und Soziales/Antwort - 15.11.2010

Berlin: (hib/ELA) Nur Kroaten dürfen in Deutschland als Saisonarbeitskräfte von außerhalb der EU arbeiten. Dies schreibt die Bundesregierung in der Antwort ( 17/3561) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke ( 17/3094). Aus Kroatien wurden laut Regierung im Jahr 2000 5.837 Saisonarbeiter beschäftigt, im Jahr 2009 waren es 4.248. Die Mehrzahl habe in der Landwirtschaft und im Gartenbau, die Minderheit im Gastgewerbe gearbeitet. Zahlen über illegal beschäftigte Drittstaatenangehörige im Bereich der Saisonarbeiter liegen der Regierung eigenen Angaben zufolge nicht vor.

Aus den neuen Mitgliedstaaten der Europäischen Union wurden in den letzten zehn Jahren ebenfalls Saisonarbeitskräfte zugelassen, heißt es weiter. So arbeiteten im Jahr 2009 genau 3.045 Bulgaren, 89.172 Rumänen, 184.241 Polen, 3.601 Slowaken, 118 Slowenen, 686 Tschechen und 1.835 Ungarn in Deutschland. Zahlen über als Saisonarbeitskräfte beschäftigte Staatsangehörige aus den alten Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie aus Malta und Zypern lägen nicht vor, schreibt die Regierung weiter. Aus den neuen Mitgliedstaaten Estland, Lettland und Litauen würden keine Saisonarbeitskräfte zugelassen, da mit diesen Staaten keine Vermittlungsabsprachen über Saisonbeschäftigungen bestünden, heißt es in der Antwort.

Nach den Erfahrungen der Bundesagentur für Arbeit könne der Arbeitskräftebedarf in den Branchen Land- und Forstwirtschaft, Hotel- und Gaststättengewerbe, Obst- und Gemüseverarbeitung sowie in Sägewerken derzeit mit Saisonbeschäftigten aus den neuen EU-Mitgliedstaaten und Kroatien ausreichend gedeckt werden, schreibt die Regierung. Über die künftige Entwicklung des Bedarfs an Saisonarbeitskräften in Deutschland lägen keine Untersuchungen vor.

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