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v.l.n.r.: Johann-Dietrich Wörner, Dieter Grasediek, Kurt J. Rossmanith , Thomas Enders, Volker Kroening © DBT/photothek
"Große Gedanken brauchen nicht nur Flügel, sondern auch ein Fahrgestell zum Landen." Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt zitierte Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU/CSU) den Astronauten Neil Armstrong - und bezeichnete die Gruppe selbst als ein solches Fahrgestell. Lammert ehrte besonders den Vorsitzenden Kurt Rossmanith (CDU/CSU), der 15 Jahre lang "Motor der Parlamentariergruppe" war.
Der Bundestagspräsident betonte, dass der Parlamentsgruppe mit 232 aktiven und 73 ehemaligen Abgeordneten mehr Kollegen angehörten "als irgendeiner Fraktion im deutschen Bundestag". Das anhaltende "beachtliche Interesse" am Thema sei wichtig, denn die Abgeordneten hätten dazu beigetragen, dass Luft- und Raumfahrt als Querschnittsaufgabe wahrgenommen werde, so der Bundestagspräsident. Die Technologie sei nicht nur für Wissenschaft und Wirtschaft von großer Bedeutung, sondern sie berühre mindestens die Hälfte der Ressortzuständigkeiten der Bundesregierung und damit auch einen bedeutenden Teil der Arbeit des Bundestages.
Kurt Rossmanith scheidet nach 29 Jahren als Abgeordneter aus dem Bundestag aus. Er betonte seine Begeisterung für die "berauschenden Technologien" der Luft- und Raumfahrt, aber auch für den Erfolg, dass nach dem Fall des Eisernen Vorhangs alle Raumfahrtnationen in einer Station zusammenarbeiten. Diese Errungenschaften seien kein Selbstzweck der Forschung, sondern sie würden im Alltag der Menschen umgesetzt. "Ohne Raumfahrt könnte man heute nicht per Handy telefonieren", so Rossmanith. Auch Navigationssysteme seien undenkbar ohne diese Technologie. Ebenso könne die Luft- und Raumfahrttechnik bei Umweltkatastrophen wie Tsunami-Wellen eingesetzt werden.
Auch der Unionsabgeordnete Thomas Kossendey wies auf die Bedeutung des "technologisch anspruchsvollsten und besonders zukunftsträchtigen Industriezweiges" hin. Besonders für den militärischen Bereich sei die Spitzentechnologie elementar. Dreißig Prozent des Gesamtumsatzes der deutschen Luft- und Raumfahrt würden durch wehrtechnische Produkte erzielt.
Der Parlamentarische Staatssekretär Peter Hintze (CDU/CSU) ehrte Rossmanith, den "Kopf in der Luft- und Raumfahrtgruppe", der Entwicklungen vorangebracht habe. "Dieser Hochtechnologiebereich macht Globalisierung möglich und geht den Urfragen der Menschheit nach. Wo kommen wir her, wo gehen wir hin?" Rossmanith habe in fast drei Jahrzehnten "viel Leidenschaft für die Sache" bewiesen, er sei der "beste Anwalt der Luft- und Raumfahrt" und habe "Kerosin im Blut".