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Kirsten Lühmann (45) ist Beamtin im gehobenen Polizeidienst und seit mehr als 25 Jahren Gewerkschafterin. Deshalb war es für sie folgerichtig, dass sie in der SPD ihre politische Heimat fand. Die verheiratete Mutter von drei Kindern engagiert sich aber nicht nur in der Deutschen Polizeigewerkschaft, der sie seit 1983 angehört. Kirsten Lühmann ist außerdem Vorsitzende der Fachkommission "Rechte der Frau und Gleichstellung der Geschlechter" und sie engagiert sich bei der Aktion "Gewalt gegen Frauen - nicht mit uns", die vom Deutschen Olympischen Sportbund ins Leben gerufen wurde. Kirsten Lühmann stellte sich im Wahlkreis Celle-Uelzen (Niedersachsen) als Nachfolgekandidatin von Peter Struck, dem langjährigen Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, zur Wahl und gewann ihr Bundestagsmandat über die Landesliste.
Nach ihrem Eintritt in den Polizeidienst engagierte sich die sportliche junge Frau sofort in der Deutschen Polizeigewerkschaft und war eine der ersten uniformierten Polizistinnen in Niedersachsen. Sie heiratete und bekam drei Kinder.
Kirsten Lühmann strebte den gehobenen Polizeidienst an, studierte und schloss das Studium mit dem Diplom ab. Aber das schien der energiegeladenen Frau noch nicht genug. Sie engagierte sich in ihrer Gemeinde als parteilose Politikerin für die SPD, weil die Kinderbetreuung in Niedersachen so schlecht war.
Es gab keine verlässliche Grundschule, keine Ganztagsschule, kaum Kindertagesstätten und keinen Schulhort. "Ich wollte das ändern. Als berufstätige Mutter kannte ich die Belastungen und Sorgen, mit denen Mütter konfrontiert werden, wenn die Kinder nicht versorgt sind", sagt Kirsten Lühmann.
Mit ihrem Engagement wurde sie sehr bald vielen Bürgern bekannt. In Hermannsburg, einem Ort, der gerade mal 8.000 Einwohner hat, machte sich die engagierte Frau bald einen Namen. Sie unterstützte die Arbeiterwohlfahrt, Jugendvereine und Sportvereine, war Mitglied im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und engagierte sich im Heimatmuseum.
Später, als ihre eigenen Kinder größer und selbstständiger waren, trat sie in die SPD ein und kandidierte 2001 für den Kreistag von Celle. Dort übernahm sie erst das Finanzressort und 2006 wurden sie Vorsitzende der SPD-Fraktion.
Als bekannt wurde, dass Peter Struck zur Bundestagswahl 2009 nicht mehr kandidieren würde, stand schnell fest, dass Kirsten Lühmann seine Nachfolgerin als Spitzenkandidatin im Wahlkreis Celle-Uelzen antreten wird. "Eine Partei, die eine fundierte Politik macht, muss sich langfristig und Nachwuchs kümmern. Genau das hat die SPD in Niedersachsen getan", sagt Lühmann.
Es gab zwar mehrere qualifizierte Bewerber um den Spitzenplatz zur Bundestagswahl. Die Entscheidung auf Kirsten Lühmann fiel auch, weil sie mit ihrer langjährigen Erfahrung als Gewerkschafterin und Kommunalpolitikerin die besten Voraussetzungen mitbrachte.
"Ich wollte noch mehr für die Menschen in meinem Wahlkreis bewegen, daher war es für mich irgendwann klar, dass ich ein Bundestagsmandat anstreben würde", sagt Lühmann.
Mit dem Wechsel als Abgeordnete in den Bundestag verbindet Kirsten Lühmann, die eine leidenschaftliche Ruderin ist, natürlich auch, dass sie etwas für die Menschen erreichen will. Es ist ihr allerdings zu allgemein, wenn Politiker sagen, sie wollen gute Politik machen.
Sie liebt es konkret und sagt, wofür sie steht: Kirsten Lühmann will am Atomausstieg festhalten, sich für eine nachhaltige Verkehrspolitik einsetzen, und als leidenschaftliche Gewerkschafterin liegt ihr die Sicherung von Arbeitnehmerrechten ganz besonders am Herzen - und zwar europaweit.
Sie kämpft für eine friedliche Angleichung der Lebensbedingungen in Europa und unterstützt die sozialdemokratischen Forderungen nach einer besseren Transparenz und wirksame Regelwerke für den Finanzsektor.
Dass die Umsetzung ihrer politischen Ziele auf der Oppositionsbank im Parlament nicht leicht sein wird, ist Kirsten Lühmann klar. Sie sagt: "Wer nicht für seine Ziele kämpft, hat schon verloren. Als Ruderin habe ich gelernt, dass man Kondition und Durchhaltevermögen braucht, um am Ende zu gewinnen".