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Die gewaltige Haupthalle führt auf die mehrgeschossige Bibliotheksrotunde zu. © DBT/Jörg Seiler
Das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus knüpft auf der anderen
Seite der Spree an das Paul-Löbe-Haus an und wurde ebenfalls
vom Architekten Stephan Braunfels entworfen. Der Spreeplatz am
westlichen Ufer, der über eine lange, leicht geschwungene
Treppe zur Spree hinunterführt, korrespondiert auf der Seite
des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses mit einer sich nach oben
weitenden Freitreppe. Vom Spreeplatz aus hat man auch den besten
Blick auf die gläserne Bibliothek des Hauses und auf die
große runde Öffnung in der Betonfassade, hinter der sich
der Sitzungssaal für öffentliche Anhörungen
befindet.
Das Innere des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses ist
geprägt vom Licht, das durch die Kassettendecke in das
Gebäude fährt und die klaren Formen der Haupthalle immer
wieder zu verändern scheint. Man kann die rechteckige Halle
auf einer umlaufenden Galerie von allen Seiten betrachten. Immer
wird man beeindruckt sein vom Herzstück des Hauses, der
Bibliotheksrotunde am westlichen Ende der Halle. Unter der
Informations- und Beratungsebene des Rundbaus, durch dessen zwei
große Fensterfronten der Blick über die Spree zum
Reichstagsgebäude geht, ist in einem sonst leeren Raum ein
Stück der Berliner Mauer erhalten. Das Teilstück folgt
ihrem einstigen Verlauf und verweist somit auf die Geschichte des
Ortes. Über der Gedenkstätte sind fünf Ebenen und
zwei Lesesäle angeordnet. Aus den Tiefen des Hauses kommen
über ein ausgeklügeltes Transportsystem die
gewünschten Bücher aus den Magazinen.
Beeindruckend ist auch der große Anhörungssaal, in
dem vor allem Untersuchungsausschüsse arbeiten. Von hier aus
geht der Blick über die Spree auf das Paul-Löbe-Haus und
auf das Reichstagsgebäude. Unter dem 290 Quadratmeter
großen Raum liegt eine Treppe der besonderen Art, die so
genannte Bramante-Treppe. Aber auch andere Treppen im Haus sind
durch ihre Verspieltheit und Formenvielfalt Blickfänge –
die Trompetentreppe an der Rotunde oder die "Himmelsleiter", die
zur Galerie hinaufführt. Die 600 Büros sind in
Gebäudekämmen untergebracht, von denen zwei nur halbe
Kämme sind - eine bauliche Notwendigkeit, die den
gegenüberstehenden Plattenbauten geschuldet ist, deren Abriss
zwar begonnen hat, aber noch nicht abgeschlossen ist.
Das 23 Meter hohe Marie-Elisabeth-Lüders-Haus beherbergt das parlamentarische Gedächtnis und ist zugleich wissenschaftliches Dienstleistungszentrum für die Abgeordneten. Die Parlamentsbibliothek, die Pressedokumentation, das Parlamentsarchiv sowie die Parlamentsdokumentation finden hier Raum unter einem Dach. Ein Anhörungssaal mit Galerie dient vor allem der Ausschussarbeit. Mit den Fachbereichen arbeitet ein großer Funktionsbereich der Wissenschaftlichen Dienste im Gebäude. Büros und Besprechungsräume komplettieren den Arbeitsort, an dem auch die Postdienste, die Reisestelle und der Fahrdienst des Bundestages untergebracht sind. Eine Terrasse mit Skulpturenschmuck und ein großer Ausstellungsraum unterhalb der Terrasse und der Freitreppe sind öffentlich zugänglich.