648.000 Euro für Erforschung von Posttraumatischen Belastungsstörungen in 2010

Verteidigung/Antwort - 02.02.2011

Berlin: (hib/AW/MIK) In Afghanistan werden derzeit drei Truppenpsychologen an den Standorten in Mazar-e-Sharif und in Kunduz zur Betreuung der rund 4.575 Soldaten des Isaf-Kontingents eingesetzt. Dies teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 17/4486) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ( 17/4313) zur Prävention und Behandlung von Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) bei Soldaten mit. Im Rahmen des Kfor-Einsatzes steht nach Regierungsangaben den rund 1.330 Bundeswehrsoldaten ein Truppenpsychologe am Standort Prizren zur Verfügung. Die psychologische Betreuung des deutschen Eufor-Kontingents in Bosnien-Herzegowina erfolge im erforderlichen Fall durch die Verlegung eines Truppenpsychologen aus Deutschland. Die Betreuung der Marine-Missionen Unifil vor der Küste des Libanons, Atalanta am Horn von Afrika und Active Endeavour im Mittelmeer erfolgt temporär durch jeweils einen Truppenpsychologen.

Seit Beginn der Auslandseinsätze beschäftigt sich die Bundeswehr nach Aussage der Regierung intensiv mit den einsatzbedingten psychischen Erkrankungen. Seitdem seien die Betreuungsmaßnahmen ”ständig ausgebaut und verbessert worden“. So sei der Fachbereich ”Psychische Gesundheit“ mit der Abteilung Psychiatrie am Berliner Bundeswehrkrankenhaus zum Forschungs- und Behandlungszentrum für Psychotraumatologie zusammengeführt worden. Ziel sei es, wissenschaftliche Grundlagenforschung und medizinische Versorgung zusammenzuführen.

Nach Angaben der Regierung erforscht die Bundeswehr zusammen mit verschiedenen Universitäten Die Ursachen und Behandlungsmethoden der PTBS. Für diese Projekte seien im Jahr 2010 insgesamt 648.000 Euro ausgegeben worden.

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