Navigationspfad: Startseite > Presse > Aktuelle Meldungen (hib) > Februar 2010 > Tourismus in Tsunami-Regionen weitgehend auf Niveau vor dem Seebeben
Mit Blick auf die Sicherheit für Einheimische und Touristen bei ähnlichen Ereignissen hob der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Reiseverbands (DRV), Hans-Gustav Koch, in der Sitzung das Tsunami-Frühwarnsystem hervor, das Mitte des Jahres fertiggestellt sein soll. Die Regierung erläuterte, das System sei seit November 2005 unter Federführung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ”in der geologisch kritischten Zone des Indischen Ozeans, dem Sunda-Bogen in Indonesien“ installiert worden. Insgesamt seien in das Projekt 55 Millionen aus Bundesmitteln geflossen. Auf Nachfragen der Unions-Fraktion unterstrich Koch, die Reiseveranstalter seien mit dem Wiederaufbau im Tourismusbereich insbesondere in Thailand ”sehr zufrieden“. Er wies darauf hin, dass sich die Preise in den Tsunami-Regionen ”nach unten entwickelt“ hätten. Die Preisnachlässe würden auch an die Kunden weitergegeben.
Koch fügte hinzu, dass die Hotels in den Ferienregionen Bali, Thailand und Sri Lanka heute besser auf eine ähnliche Katastrophe vorbereitet wären. Unter anderem gebe es einen so genannten SMS-Assist. Reisende, die ihre Handy-Nummer hinterlegt hätten, würden bei einer Katastrophe so früh wie möglich gewarnt. Zudem würden Reiseveranstalter gezielt für Krisenfälle geschult. Der Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Clemens Graf von Waldburg-Zeil sagte auf Nachfrage der SPD-Fraktion, der einzige Schutz vor ähnlich verheerenden Auswirkung wie die des Tsunamis sei eine gute Vorbereitung. Dies betreffe ”nicht nur die Animateure in Ferienanlagen, sondern die gesamte Bevölkerung“. Das DRK hat nach eigenen Angaben insgesamt 124 Millionen Euro an Hilfen in den betroffenen Regionen geleistet.
Der Präsident des Technischen Hilfswerks (THW), Albrecht Broemme, sagte, seine Organisation arbeite mit den deutschen Auslandsvertretungen bei der Evakuierung von deutschen Staatsangehörigen zusammen. Das THW investierte nach Angaben Broemmes in den vergangenen fünf Jahren 13,5 Millionen Euro in 31 Projekten in den Tsunami-Regionen. Auf Nachfragen der Fraktionen von Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen führte Broemme aus, dass bei Neubauten auf Nachhaltigkeit geachtet worden sei. So hätten die Mitarbeiter etwa Fensterrahmen aus Metall ”made in Indonesien“ statt aus einheimischen Hölzern verwendet.
Die FDP-Fraktion lobte, dass sich die Tourismuswirtschaft am Wiederaufbau beteiligt habe. Nach Angaben des DRV seien über das Programm ”Hilfen ohne Grenzen“ 800.000 Euro in elf Projekte vorwiegend auf Sri Lanka geflossen, unter anderem in den Wiederaufbau eines Hospitals.
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