"Spekulationen mit agrarischen Rohstoffen verhindern"

Getreide vor blauem Himmel

Welternährung, Energiegewinnung und Globalisierung: Der Agrarmarkt wird immer attraktiver. Der Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz befasst sich am Montag, 27. Juni 2011, unter Vorsitz von Hans-Michael Goldmann (FDP) in einer öffentlichen Anhörung mit dem Thema "Spekulationen mit agrarischen Rohstoffen verhindern". Die Anhörung beginnt um 14 Uhr im Sitzungssaal 3.101 des Berliner Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses und endet voraussichtlich um 17 Uhr.

Die Sitzung wird zeitversetzt ab etwa Mitternacht in der Nacht auf Dienstag, 28. Juni, im Parlamentsfernsehen und im Web-TV auf www.bundestag.de übertragen.

"Spekulation eindämmen"

Die SPD stellt in einem Antrag (17/3413) fest, dass auf den Weltmärkten seit Jahren die Preise für Agrarrohstoffe steigen. Neben wetterbedingten Ernteausfällen, steigender Weltbevölkerung und der verstärkten Nutzung von Ackerflächen zur Produktion von Biokraftstoffen spielen nach Ansicht der Abgeordneten zunehmend auch Spekulationsgeschäfte an den Warenterminbörsen eine wichtige Rolle.

Auch Bündnis 90/Die Grünen (17/5934) und Die Linke (17/4533) fordern in Anträgen, die Spekulation mit Agrarrohstoffen einzudämmen.Der Ausschuss hat acht Sachverständige geladen, um den Fachpolitikern darüber Auskunft zu geben, inwiefern un mit welchen Folgen sich die Akteure auf den landwirtschaftlichen Rohstoffmärkten in den vergangenen Jahren verändert haben. Weiter interessiert die Abgeordneten, welche Zusammenhänge nach der Einschätzung der Experten zwischen der Entwicklung auf den Agrarmärkten und den Finanzmärkten einerseits und der Entwicklung auf den Agrarmärkten und Energiemärkten andererseits derzeit bestehen.

Genauer unter die Lupe genommen werden soll der Einfluss auf die Entwicklung der Agrarrohstoffpreise durch Spekulation beziehungsweise Investitionen von „marktfremden“ Akteuren wie Finanzinstituten und welche Konsequenzen daraus gezogen werden sollten. Ferner soll die Rolle der reinen Spekulationsgeschäfte auf die Preisentwicklung an den Agrar-Rohstoffmärkten geklärt werden.

Ziel Marktorientierung der Landwirtschaft

Ferner soll unter anderem geklärt werden, dass stärkere Preisschwankungen auf den Rohstoffmärkten in der EU durch die Gemeinsame EU-Agrarpolitik in den vergangenen Jahren in Richtung einer stärkeren Marktorientierung weiterentwickelt wurde und gewollt waren. Die Sachverständigen sollen deshalb beurteilen, wie sie in diesem Zusammenhang die Forderung nach einer Beschränkung der Rolle von möglichen Spekulanten auf Warenterminmärkten einschätzen. (eis)

Zeit: Montag, 27. Juni 2011, 14 Uhr
Ort:  Berlin, Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, Anhörungssaal 3.101

Interessierte Besucherkönnen sich beim Sekretariat des Ausschusses (Telefon: 030/227-37986, Fax: 030/227-36022, E-Mail: elv-ausschuss@bundestag.de) unter Angbe des Vor- und Zunamens sowie des Geburtsdatums anmelden. Zur Sitzung muss der Personalausweis mitgebracht werden.

Bild- und Tonberichterstatter können sich beim Pressereferat (Telefon: 030/227-32929 oder 32924) anmelden.

Geladene Sachverständige