Navigationspfad: Startseite > Presse > Aktuelle Meldungen (hib) > Februar 2010 > Mehr Studierende aus nicht-akademischen Elternh�usern
Die Daten f�r die Studie wurden Ende 2008 erhoben, aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor. F�r die Studie befragte HIS Sch�ler mit Abitur oder Fachabitur ein halbes Jahr nach ihrem Schulabschluss. Zu diesem Zeitpunkt hatten 66 Prozent der Frauen und 78 Prozent der M�nner bereits ein Studium aufgenommen oder die feste Absicht, dies zu tun. Die Studierquote f�r beide Geschlechter lag somit bei 72 Prozent. Zwei Jahre vorher hatte die Quote bei 68 Prozent gelegen. Allerdings wies Heine darauf hin, dass Studierende, die in Baden-W�rttemberg an Dualen Hochschulen mit Praxisphasen bei Unternehmen lernen, erst seit 2008 in die Statistik einbezogen w�rden. Ohne diesen Effekt w�rde die Studierendenquote f�r 2008 bei 69 Prozent liegen.
Auch der Einfluss der Bildungsherkunft auf die Studienaufnahme wurde erhoben: In Familien, in denen mindestens ein Elternteil Akademiker ist, entscheiden sich 78 Prozent der Schulabsolventen mit Hochschulzugang f�r ein Studium. In Nicht-Akademiker-Familien sind es 65 Prozent. Zwei Jahre vorher, 2006, waren es 59 Prozent gewesen, in Akademiker-Familien 75 Prozent. Die SPD-Fraktion kritisierte, dass in der Studie nicht eindeutig ausgewiesen werde, welche Wirkung die ver�nderten Erhebungsmethoden h�tten: Durch die Einbeziehung der Dualen Hochschulen steige die Gesamtzahl der Studierenden statistisch an.
Wenn Schulabsolventen sich gegen ein Studium entscheiden, liegt das in der subjektiven Wahrnehmung vor allem an finanziellen Gr�nden. 76 Prozent der Befragten gaben an, ihnen fehlten die finanziellen M�glichkeiten f�r ein Studium. 79 Prozent �u�erten den Wunsch, m�glichst bald selber Geld zu verdienen. 69 Prozent sagten, die Studiengeb�hren �berstiegen die finanziellen M�glichkeiten.
Der Ausschuss besch�ftigte sich au�erdem mit der Hochschulstatistik des Statistisches Bundesamtes. Laut Heinz-Werner Hetmeier, dem Leiter der Forschungsgruppe Bildung, nahmen zum Wintersemester 2009/2010 etwa 423.000 Studierende ein Erststudium an einer deutschen Universit�t auf. Das entspricht einer Studienanf�ngerquote an der gesamten Altersgruppe von 43 Prozent und stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozentpunkte. Durchschnittlich nahmen die Studierendenzahlen um 6,7 Prozent zu. In den sechs Bundesl�ndern, in denen Studiengeb�hren verlangt werden, betrug der Zuwachs sogar 7,6 Prozent.
Die CDU/CSU-Fraktion begr��te, dass vermehrt auch Hochschulabsolventen aus Nicht-Akademiker-Familien ein Studium aufn�hmen. Sie �u�erte die Hoffnung, dass die geplante Einf�hrung eines monatlichen Stipendiums f�r leistungsstarke Studenten in H�he von 300 Euro eine weitere Unterst�tzung darstellen k�nne. Die SPD-Fraktion kritisierte, dass die Auswirkungen der ver�nderten Erhebung (Einbeziehung der Dualen Hochschulen) auf die Zahlen nicht ausgewiesen w�rden. Die FDP-Fraktion forderte eine qualitativ hochwertige Studienberatung, um den Studierenden wohl�berlegte Entscheidungen zu erm�glichen. Die Fraktion Die Linke betonte, dass finanzielle Gr�nde in vielen F�llen wesentlich seien, wenn Schulabsolventen sich gegen ein Studium entschieden. Schlie�lich betonten die Gr�nen die Notwendigkeit, die Auswirkungen von Studiengeb�hren auch l�ngerfristig zu beobachten.
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