Navigationspfad: Startseite > Presse > Aktuelle Meldungen (hib) > Oktober 2010 > Drogenbeauftragte der Bundesregierung k�ndigt neuen nationalen Aktionsplan an
Berlin: (hib/AW/KT) Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung. Mechthild Dyckmans (FDP), k�ndigte am Mittwoch vor dem Ausschuss f�r Familie, Senioren, Frauen und Jugend einen neuen nationalen Aktionsplan zur Drogen- und Suchtbek�mpfung an. Der letzte Aktionsbericht aus dem Jahr 2003 m�sse �berarbeitet werden, erl�uterte Dyckmans vor dem Ausschuss. Themen wie der Nichtraucherschutz und die Online-Spiele-Sucht seien damals noch nicht ber�cksichtigt worden. Die Drogenbeauftragte machte jedoch keine Angaben dar�ber, bis wann der neue Aktionsplan vorliege.
Die FDP-Abgeordnete Dyckmans, die das Amt der Drogenbeauftragten seit November 2009 bekleidet, berief sich vor dem Ausschuss ausdr�cklich auf die Arbeit ihrer Vorg�ngerin Sabine B�tzing (SPD), die sie in vielen Bereichen fortsetzen wolle. Als einen Schwerpunkt ihrer Arbeit nannte die Liberale die Suchtpr�vention bei Risikogruppen, vor allem bei Kindern, Jugendlichen und Frauen. In den Vordergrund r�cke dabei neben den illegalen Drogen die Verbreitung von legalen Drogen wie Alkohol, Tabak und Medikamenten. So sei Deutschland mit einem j�hrlich Pro-Kopf-Verbrauch von zehn Litern reinem Alkohol immer noch Spitzenreiter in Europa. Besorgnis erregend sei vor allem der Alkoholkonsum unter Jugendlichen. Von 2000 bis 2008 sei die Zahl der Krankenhauseinlieferungen wegen einer Alkoholvergiftung um 170 Prozent angestiegen. In der Altersgruppe zwischen 10 und 15 Jahren sei zu beobachten, dass das sogenannte Rauschtrinken inzwischen bei M�dchen h�ufiger anzutreffen sei als bei Jungen.
Die Drogenbeauftragte k�ndigte eine breit angelegte Kampagne gegen den Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen an. Zudem werde sie verst�rkt mit dem Einzelhandel und den Tankstellenverb�nden zusammenarbeiten. So sollen neue Kassen in Superm�rkten und Tankstellen zum Einsatz kommen, die die Kassierer �ber eine entsprechende Einblendung an die Alterskontrolle erinnern. Auch an eine Kooperation mit Schulen und Universit�ten sei gedacht, um Kinder, Jugendliche und deren Eltern direkt in die Suchtpr�vention einzubinden.
Sorge bereitet der Drogenbeauftragte auch der zunehmende Medikamentenmissbrauch. Sch�tzungsweise bis zu 1,9 Millionen Menschen seien in Deutschland abh�ngig von Medikamenten, 70 Prozent davon seien Frauen.
Positive Entwicklungen konnte Dyckmans hingegen zum Tabakkonsum von Jugendlichen vermelden. So sei die Zahl rauchender Jugendlicher von 2001 bis 2008 von 28 auf 15,4 Prozent gesunken. Allerdings rauche noch immer jeder dritte Erwachsene in Deutschland. Ebenfalls r�ckl�ufig sei der Konsum illegaler Drogen und die Zahl der Drogentoten.
Unterst�tzung erhielt Dyckmans von allen Fraktionen, die Suchtpr�vention zu verst�rken. Die CDU/CSU-Fraktion mahnte eine Null-Toleranz-Politik beim Alkoholkonsum von Schwangeren an. Hier m�sse auch in einschl�gigen Gesundheitsbrosch�ren der Regierung nachgebessert werden. Die SPD-Fraktion forderte strengere Alterskontrollen beim Verkauf von Alkohol und h�here Bu�gelder bei Verst��en. Aus den Reihen von B�ndnis 90/Die Gr�nen wurde die Forderung nach einer h�rten Gangart gegen�ber der Spirituosen-Industrie laut. Zu oft richte sich die Werbung direkt an Jugendliche.
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