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Berlin: (hib/CPW/MPI) Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) stellt sowohl f�r Krankenh�user als auch f�r �rztinnen und �rzte und sonstige Tr�ger eine attraktive Form der Teilnahme an der vertrags�rztlichen Versorgung dar. Dies schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (17/3131) auf eine Kleine Anfrage (17/2932) der Fraktion der SPD in Bezug auf die Ergebnisse einer von der Kassen�rztlichen Bundesvereinigung ver�ffentlichten MVZ-Statistik f�r die Jahre 2004 bis 2010.
Im Jahr 2004 gesetzlich eingef�hrt, arbeiten in einer solchen f�cher�bergreifenden und �rztlich geleiteten Einrichtung zur ambulanten Krankenversorgung zahlreiche zugelassene Fach�rzte verschiedener Richtungen zumeist im Angestelltenverh�ltnis.
Die Motive f�r die Gr�ndung eines MVZ seien vielf�ltig, schreibt die Bundesregierung weiter. Laut KBV-Statistik initiieren unter anderem die M�glichkeit der Berufsaus�bung im Angestelltenverh�ltnis bei flexiblen Arbeitszeiten oder die gr��ere Marktmacht im Wettbewerb und eine verst�rkte Zusammenarbeit mit anderen Heilberufen die Gr�ndung eines MVZ. Des Weiteren w�rden MVZ insbesondere j�ngeren �rztinnen und �rzten, die famili�r eingebunden seien oder das wirtschaftliche Risiko einer Praxis�bernahme scheuten, eine reizvolle Berufsperspektive geben. Aus Krankenhaussicht ermutigten die verbesserte Wettbewerbssituation, zus�tzliche Einnahmen sowie der Um- und Ausbau des bisherigen Leistungsspektrums.
Ende 2006 waren lau Regierung insgesamt 1.642 �rzte in MVZ unter �rztlicher Tr�gerschaft besch�ftigt, davon 784 im Angestelltenverh�ltnis und 858 als Vertrags�rzte. Im vierten Quartal des Jahres 2009 habe sich die Gesamtzahl mehr als verdoppelt. Die Statistik z�hlt 3.434 �rzte, die in einem medizinischen Versorgungszentrum in Vertragsarzttr�gerschaft arbeiten. Davon seien 2.126 Personen als angestellte �rzte und 1.303 als Vertrags�rzte t�tig. Im Vergleich belief sich die Zahlen der Ende 2006 in MVZ mit Krankenhaustr�gerschaft arbeitenden �rzte auf 38 Vertrags�rzte und 716 angestellte �rzte. Im Jahr 2009 sei die Anzahl angestellter �rzte auf 2.830 angestiegen, w�hrend die Zahl der Vertrags�rzte mit 41 fast stagnierte. Laut statistischer Erhebung zur Fachgruppenverteilung seien Haus�rzte und Internisten am h�ufigsten in MVZ vertreten. Den gr��ten Zuwachs an MVZ verzeichnet die Statistik in Bayern. Aus den 17 registrierten Zentren im Jahr 2004 wurden 288 Einrichtungen Ende 2009. Somit befinde sich jede f�nfte der bundesweit 1.454 Kliniken im Freistaat. In den neuen Bundesl�ndern w�rden 52,5 Prozent aller in der Stichprobe verzeichneten MZV von Krankenh�usern betrieben, w�hrend es in den alten Bundesl�ndern 31,2 Prozent seien.
Schnittstellenprobleme beim �bergang zwischen ambulanter und station�rer Versorgung k�nnten durch die MVZ besser bew�ltigt werden. Auch deshalb h�lt die Bundesregierung an MVZ als m�gliche Organisationsform f�r die vertrags�rztliche Leistungserbringung fest. Unabh�ngig von ihrer Tr�gerschaft h�tten sich MVZ als sinnvolle Erg�nzung zu den Leistungsangeboten der in Einzel- und Gemeinschaftspraxen freiberuflich t�tigen �rztinnen und �rzte etabliert, hei�t es in der Antwort weiter. Angesichts der demographischen Entwicklung in den n�chsten Jahren sei die Sicherstellung einer fl�chendeckenden, wohnortnahen und bedarfsgerechten medizinischen Versorgung von zunehmender Bedeutung. Die Bundesregierung plane weitere Ma�nahmen, die unter anderem die Attraktivit�t des Arztberufes und damit die fl�chendeckende medizinische Versorgung auch zuk�nftig sicherstellten. Eine gesetzliche Neuregelung f�r Medizinische Versorgungszentren solle gew�hrleisten, dass die �rztliche T�tigkeit im MVZ auch weiterhin allein medizinischen Aspekten folge.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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