Regierung würde weitere Standorte für diamorphingestützte Behandlung begrüßen

Gesundheit/Antwort - 17.08.2011

Berlin: (hib/MPI) Die Bundesregierung hält eine Ausweitung der diamorphingestützten Behandlung schwerstabhängiger Heroinsüchtiger für sinnvoll. Sie ”würde es begrüßen, wenn es für die Zielgruppe der diamorphingestützten Substitutionsbehandlung weitere Standorte in Deutschland gäbe“, schreibt die Regierung in ihrer Antwort (17/6625) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (17/6415). Die Behandlung Schwerstabhängiger mit künstlich hergestelltem Heroin – dem so genannten Diamorphin – bieten den Angaben zufolge derzeit in Deutschland sieben Einrichtungen in Bonn, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Köln und München an. Diese Einrichtungen seien auch schon an einem früheren Modellprojekt beteiligt gewesen, heißt es in der Antwort. Neue Standorte seien nicht dazugekommen. Weiter schreibt die Regierung, zum Jahresende 2010 hätten sich rund 360 Patienten in einer ”diamorphingestützten Substitutionsbehandlung“ befunden. Die aktuelle Gesamtzahl der Behandlungsplätze sei nicht bekannt.

Für die Behandlung auf Kosten der gesetzlichen Krankenkassen kommen nach Vorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) Patienten in Frage, die mindestens fünf Jahren abhängig sind, zwei erfolglos beendete beziehungsweise abgebrochene Suchtbehandlungen hinter sich und das 23. Lebensjahr vollendet haben. Den Weg für die besondere Behandlungsform hatte der Bundestag im Jahr 2009 frei gemacht. Die Regierung schreibt, ihr lägen Informationen aus einzelnen Kommunen vor, ”die darauf hindeuten, dass die Richtlinien zur diamorphingestützten Behandlung in ihrer derzeitigen Fassung die Einrichtung von Diamorphinambulanzen nicht begünstigt haben“. Derzeit werde im G-BA ein Bericht vorbereitet. In diesem Zusammenhang sollen diejenigen Träger befragt werden, deren Bemühungen um die Schaffung neuer entsprechender Einrichtungen erfolglos verliefen, wie die Regierung weiter mitteilt.

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