Navigationspfad: Startseite > Presse > Aktuelle Meldungen (hib) > Mai 2010 > Koalition will Arzneimittelausgaben begrenzen
In einem eigenen Änderungsantrag verlangt die SPD-Fraktion, für importierte Arzneimittel eine Ausnahme von der Erhöhung des Herstellerabschlags einzuführen. Die Abgabe preiswerter importierter Arzneimittel entlaste die GKV um rund 300 Millionen Euro jährlich, hieß es zur Begründung. Die Fraktion Die Linke setzt sich in ihrem Antrag (17/1206) unter anderem für ein verbindliches, öffentliches Arzneimittelregister ein. Die Vorschläge der Fraktionen sollen in der kommenden Sitzungswoche auch in einer öffentlichen Anhörung des Gesundheitsausschusses thematisiert werden.
Mit dem zugrundeliegenden Gesetzentwurf will die Bundesregierung zudem die befristete Ausnahmeregelung zur Weitergabe von Informationen gesetzlich Krankenversicherter an private Abrechnungsstellen um ein Jahr bis zum 30 Juni 2011 verlängern. Die Regierung erläuterte im Ausschuss, eine Verlängerung ermögliche es, eine dauerhaft tragbare Lösung zu erarbeiten. Hintergrund ist, dass das Bundessozialgericht Ende 2008 entschieden hatte, dass in der GKV Patientendaten nicht zur Erstellung der Leistungsabrechnung an private Abrechnungsstellen übermittelt werden dürfen.
Auf Nachfragen der Linksfraktion und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen erläuterte der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar, er halte die befristete Verlängerung der Ausnahmeregelung für vertretbar. Gleichwohl müssten grundlegende Regelungen für die Datenströme getroffen werden, um die Vorgaben des Gerichts umzusetzen. Deshalb sei er im Hinblick auf eine von der SPD-Fraktion vorgeschlagene Entfristung der Ausnahmeregelung auch skeptisch, fügte Schaar hinzu.
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