Navigationspfad: Startseite > Presse > Aktuelle Meldungen (hib) > September 2010 > SPD fragt nach Alternativen zu Tierversuchen
Berlin: (hib/EIS/MIK) Der Schutz von Tieren steht im Mittelpunkt einer Kleinen Anfrage der SPD-Fraktion (17/2936). Weil der Tierschutz in Deutschland als Staatsziel Verfassungsrang genießt, wollen die Abgeordneten wissen, ob ”die Zahl der Tierversuche in den vergangenen Jahren zugenommen oder abgenommen“ hat. Der Schutz der Tiere stehe in einem ”Spannungsverhältnis“ zu den Interessen der Wissenschaft, Tierversuche im Rahmen der Forschung durchzuführen. Nach dem Konzept ”Verminderung, Verbesserung sowie Vermeidung“ soll die Reduzierung von Testversuchen erreicht werden. Doch Debatte im Rahmen des Vorschlages für eine EU-Richtlinie ”zum Schutz der für wissenschaftliche Zwecke verwendeten Tiere“ würde erneut Fragen über die Notwendigkeit von Tierversuchen im Gegensatz zum Ziel des ”umfassenden“ Tierschutzes aufwerfen.
Die Abgeordneten interessiert unter anderem, falls die Zahl der Versuche zugenommen hat, warum die Wissenschaft mehr Gebrauch davon macht, obwohl zunehmend Alternativen verfügbar seien. Wie viel öffentliche Gelder in die Erforschung von Alternativen seit dem Jahr 2000 fließen. Wie lange die Anerkennung alternativer Methoden dauert, bis diese Anwendung finden und welche Initiativen auf den Weg gebracht worden sind, um Alternativen international besser anzuerkennen. Und ob es stimmt, dass im pharmazeutischen Bereich rund 86 Prozent der Tierversuche gesetzlich vorgeschrieben sind, sich die Zahl vorgeschriebener Versuche aber reduzieren ließe.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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