Anhörung zur Waldstrategie der Bundesregierung

Buchenwald

Das Thema „Waldstrategie" steht im Mittelpunkt einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz am Mittwoch, 8. Februar 2012. Die Sitzung unter Vorsitz von Hans-Michael Goldmann (FDP) beginnt um 8 Uhr und dauert zwei Stunden. Sie wird live im Parlamentsfernsehen, im Web-TV auf www.bundestag.de und auf mobilen Endgeräten übertragen.

Beitrag zum Klimaschutz

Die „Waldstrategie 2020" der Bundesregierung hat unter anderem zum Ziel, den Beitrag der Forst- und Holzwirtschaft zum Klimaschutz zu sichern und zu steigern. Um weiterhin alle Funktionen des Waldes für Gesellschaft, Eigentümer, Natur und Umwelt gewährleisten zu können, müsse der Wald an Klimaänderungen angepasst werden, schreibt die Regierung.

Ein weiteres Ziel sei es, die wirtschaftliche Grundlage der Forstbetriebe sowie die Wertschöpfung und Arbeitsplätze der Forst- und Holzwirtschaft zu erhalten. Die Produktion von Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft solle sichergestellt werden. Verbessern will die Regierung die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Bereitstellung von Rohstoffen für die Holz-, Papier- und Energiewirtschaft. Der steigende inländische Holzbedarf soll auch nach 2020 überwiegend aus heimischer Erzeugung und durch die nachhaltige Erschließung weiterer Rohstoffquellen gedeckt werden.

Biologische Vielfalt verbessern

Ebenfalls verbessern will die Regierung die biologische Vielfalt im Wald. Zusammenhänge zwischen Waldbewirtschaftung und biologischer Vielfalt sollen weiter erforscht werden, die Erkenntnisse in weitere Entscheidungs- und Planungsprozesse einfließen.

Ferner ist vorgesehen, die Waldfläche in Deutschland zu erhalten und möglichst zu erweitern. Stabilität, Produktivität, Vielfalt und Naturnähe der Wälder sollen durch eine nachhaltige, multifunktionalen Forstwirtschaft gesteigert werden. Dazu soll der Anbau überwiegend heimischer Baumarten beitragen. Eine effiziente Ausübung der Jagd soll den Erhalt des Ökosystems Wald sichern und naturnahe, sich natürlich verjüngende Wälder fördern.

Bessere Honorierung prüfen

Ferner will die Regierung den Boden als Produktionsfaktor für den Wald schützen und schädliche Einwirkungen vermindern. Zudem sollen die Leistungen der Forstwirtschaft für die Wasserbereitstellung bewertet werden. Es soll geprüft werden, ob Möglichkeiten einer besseren Honorierung bestehen.

Der Wert des Waldes für Erholung und Freizeit und seine besonderen kulturellen Funktionen und Leistungen sollen erhalten und negative Auswirkungen auf Natur, Waldbesitz und Bewirtschaftung vermieden werden. (vom)

Zeit: Mittwoch, 8. Februar 2012, 8 bis 10 Uhr
Ort:  Berlin, Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, Anhörungssaal 3.101

Interessierte Besucher, die an der Sitzung teilnehmen möchten, können sich beim Sekretariat des Ausschusses (Telefon: 030/227-37986, Fax: 030/227-36022, E-Mail: elv-ausschuss@bundestag.de) unter Angabe des Vor- und Zunamens sowie des Geburtsdatums anmelden. Zur Sitzung muss ein Personaldokument mitgebracht werden.

Bild- und Tonberichterstatter können sich beim Pressereferat (Telefon: 030/227-32929 oder 32924) anmelden.

Liste der geladenen Sachverständigen

Lars Schmidt, Bundesverband Säge- und Holzindustrie Deutschland e.V.
Philipp Freiherr zu Guttenberg, Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e.V.
Martin Küthe, Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Hessen
Hubert Kaiser, Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes
Nordrhein-Westfalen
Hans Jacobs, Bund Deutscher Forstleute
Prof. Dr. Hubert Weiger, BUND e.V.
Dr. Georg Winkel, Institut für Forst- und Umweltpolitik
Dr. Ute Seeling, Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V.