Bundesregierung bewertet Integration von Frauen in die Streitkräfte positiv

Verteidigung/Unterrichtung - 18.01.2012

Berlin: (hib/AW) Die Zahl der Frauen in der Bundeswehr ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Dies teilt die Bundesregierung im Dritten Erfahrungsbericht zum Soldatinnen- und Soldatengleichstellungsgesetz für den Zeitraum vom 1. Januar 2009 bis zum 31. Dezember 2010 (17/8073) mit. So habe sich der Anteil der Frauen seit Öffnung aller Laufbahnen für den freiwilligen Dienst in den Streitkräften im Jahr 2001 verdreifacht. Im Januar 2011 dienten nach Regierungsangaben 17.496 Frauen in der Truppe. Dies entspreche einem Anteil von 9,26 Prozent bei den Berufs- und Zeitsoldaten. Mit weitem Abstand am stärksten seien Frauen noch immer im Sanitätsdienst vertreten, dort liege der Frauenanteil mit 7.257 Soldatinnen bei 41,07 Prozent. In den übrigen Truppenteilen liege der Frauenanteil bei 6,76 Prozent.

Positiv bewertet die Regierung auch die Integration der Frauen in die Bundeswehr. Es lägen keine Erkenntnisse vor, dass ihre Integration „über Einzelfälle hinaus besondere Probleme bereitet“. Die langjährigen Erfahrungen mit Soldatinnen im Sanitätsdienst hätten gezeigt, dass mit steigendem Frauenanteil eine Normalität im Umgang zwischen den Geschlechtern einkehre. Diese Normalität werde auch in allen anderen Bereichen der Streitkräfte eintreten, wenn dort vermehrt Frauen die Vorgesetztenfunktion übernehmen.

Trotz guter Fortschritte benennt der Bericht jedoch auch Defizite bei der Betreuung von Soldatenkindern und bei der Vereinbarkeit von Familie und Dienst. So seien an vielen Standorten noch nicht genügen Plätze in den örtlichen Kinderbetreuungseinrichtungen vorhanden. Zudem würden die für Soldatenkinder reservierten Belegplätze nur einmal im Jahr vergeben und danach nicht freigehalten. Dies wirke sich vor allem bei Versetzungen der Soldaten negativ aus, wenn diese zeitlich nicht mit der Vergabe der Betreuungsplätze übereinstimme.

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