Internet-Handel beflügelt Paketdienste

Wirtschaft und Technologie/Unterrichtung - 15.02.2012

Berlin: (hib/HLE) Der Paketmarkt in Deutschland profitiert von einem regelrechten Boom des Internet-Versandhandels. Dieser Teil des Handels habe sich „als Wachstumsmotor der gesamten Postbranche erwiesen“, schreibt die Bundesnetzagentur im Tätigkeitsbericht 2010/2011 zum Bereich Post, der von der Bundesregierung als Unterrichtung (17/8245) vorgelegt worden ist. In dem Bericht ist auch ein Sondergutachten der Monopolkommission enthalten.

Nach Ansicht der Bundesnetzagentur hat sich die Wettbewerbssituation im Paketmarkt weiter verbessert. Auch für Privatkunden sei seit einigen Jahren ein flächendeckendes Alternativangebot zur Deutschen Post (DHL) verfügbar. „Hierzu hat neben einem hohen Leistungsniveau auch der Betrieb eines zweiten bundesweiten Netzes von Annahmestellen beigetragen“, heißt es in dem Bericht weiter.

Die 2008 erfolgte vollständige Öffnung des Briefmarktes habe bisher keine wesentliche Änderung der grundlegenden Marktverhältnisse gebracht, schreibt die Bundesnetzagentur. Zwar sei der Marktanteil der Wettbewerber der Deutschen Post leicht gestiegen, bleibe aber bei etwa zehn Prozent: „Weiterhin wird dieser Markt wesentlich von der DP AG dominiert.“ Für private und gewerbliche Kleinversender gebe es nach wie vor kaum andere Möglichkeiten zur Beförderung von Briefen außer der Nutzung des Angebots der Deutschen Post AG. Während die Netzagentur die weitere Marktentwicklung im Briefsektor von der Marktreife elektronisch abgewickelter Sendungen abhängig macht, sieht sie bei Paketen und Warensendungen einen weiter wachsenden Markt.

Nach Ermittlungen der Bundesnetzagentur gab es Ende 2010 bundesweit 36.546 stationäre Post-Einrichtungen, davon 12.570 der Deutschen Post und 23.976 von Wettbewerbern. Die Deutsche Post hatte 112.232 Briefkästen. Damit sei eine ausreichende Zahl von Briefkästen bereitgestellt worden. Wettbewerber hatten regional begrenzt 5.784 Briefkästen aufgestellt. Auch die Monopolkommission weist in ihrem Gutachten darauf hin, dass regionale Briefdienstleister trotz eingegangener Kooperationen noch keine flächendeckenden Annahme- und Zustellstrukturen erreicht hätten.

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