Expertenrat im Kampf gegen Glücksspielsucht gefragt

Ehemals Spielsüchtiger vor einem Geldspielautomaten.

Ein Antrag der SPD-Fraktion (17/6338), die Glücksspielsucht zu bekämpfen, steht im Mittelpunkt einer öffentlichen Anhörung des Gesundheitausschusses am Mittwoch, 21. März 2012. Die Sitzung unter Vorsitz von Dr. Carola Reimann (SPD) beginnt um 15 Uhr im Anhörungssaal 3.101 des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses in Berlin und dauert zwei Stunden. Die Bundesregierung wird in dem Antrag aufgefordert, das staatliche Glücksspielmonopol zu erhalten und auf die Länder einzuwirken, keine Erweiterung des Glücksspielmarktes zuzulassen.

SPD: Sperrdatei auf Geldspielautomaten ausweiten

Die Bundesregierung müsse gemeinsam mit den Ländern die Sperrdatei mit der Möglichkeit der Selbst- und Fremdsperre für Süchtige auch auf den Bereich der Geldspielautomaten ausweiten. Darüber hinaus will die SPD, dass ein verpflichtendes Identifikationssystem für den Bereich der Geldspielautomaten eingeführt wird, das ein Sperrsystem ermöglicht.

Ebenso müsse sichergestellt werden, dass nur Volljährige an den Glücksspielautomaten spielen können. Auch müssten Manipulationen an den Spielgeräten ausgeschlossen werden. Zudem sei auf suchtverschärfende Geldkartenfunktionen zu verzichten, mahnen die Sozialdemokraten. (vom)

Zeit: Mittwoch, 21. März 2012, 15 bis 17 Uhr
Ort:  Berlin, Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, Anhörungssaal 3.101

Interessierte Besucher können sich im Sekretariat des Gesundheitsausschusses unter Angabe des Vor- und Zunamens sowie des Geburtsdatums und dem Wohnort anmelden (E-Mail: gesundheitsausschuss@bundestag.de). Zur Sitzung muss ein Personaldokument mitgebracht werden.

Bild- und Tonberichterstatter können sich beim Pressereferat anmelden (Telefon: 030/227-32929 oder 32924).

Liste der geladenen Sachverständigen

Prof. Dr. Michael Adams, Universität Hamburg
Dr. Ulrike Albrecht, Caritasverband für das Erzbistum Berlin e. V.
Prof. Dr. Tilmann Becker, Universität Hohenheim
Ilona Füchtenschnieder, Landesfachstelle Glücksspielsucht Nordrhein-Westfalen
Paul Gauselmann, Verband der Deutschen Automatenindustrie e. V. (VDAI)
Prof. Dr. Henning Haase, Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Psychologie
Kerstin Jüngling, Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin pad e.V.
Meike Lukat, Kriminalhauptkommissarin in Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen
Prof. Dr. Gerhard Meyer, Institut für Psychologie und Kognitionsforschung (IPK)
Privatdozent Dr. Hans-Jürgen Rumpf, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universität Lübeck
Jürgen Trümper, Arbeitskreis gegen Spielsucht e. V