CDU/CSU will mehr Forschung zu Tropenkrankheiten

Bildung und Forschung/Antrag - 08.03.2012

Berlin: (hib/ROL) Über eine Milliarde Menschen leidet an Tropenkrankheiten, die nicht ausreichend erforscht werden. Hinzu kommt, dass die Infizierten meist arm sind. Diese Gruppe von Krankheiten, wozu die afrikanische Schlafkrankheit, die lymphatische Filariose, Chagas und Dengue-Fieber gehören, nennt man vernachlässigte tropische und armutsassoziierte Erkrankungen. Die CDU/CSU-Fraktion fordert die Bundesregierung auf (17/8788), die Forschungsanstrengungen zu koordinieren und so zur Verwirklichung der in der UN-Milleniumserklärung formulierten Ziele beizutragen.

Zu einer anderen Gruppe von armutsassoziierten, aber nicht vernachlässigten Erkrankungen, gehören HIV, Malaria und Tuberkulose. Von vernachlässigten Krankheiten kann man deshalb nicht sprechen, da bereits drei Viertel der weltweit aufgebrachten Mittel der Forschungsförderung in den Bereich dieser „Großen Drei“ geflossen sind. Gleichwohl sind diese Krankheiten äußerst gefährlich, da die Mortalität besonders hoch ist. Hinzu kommt, dass es auch in dieser Gruppe Bereiche gibt, die von der Forschung vernachlässigt werden, so dass die CDU/CSU-Fraktion auch hier hohen Handlungsbedarf sieht. Die Unions-Fraktion fordert die Bundesregierung auf, Produktentwicklungspartnerschaften (PDPs) als Instrument zur Entwicklung von adäquaten Präventions- und Diagnosemethoden sowie Medikamente gegen vernachlässigte tropische und armutsassoziierte Erkrankungen zu fördern, zumal das wirtschaftliche Interesse von Pharmafirmen in diesem Bereich eher gering sei. Der Antrag weist darauf hin, dass die sozioökonomischen Auswirkungen von Infektionskrankheiten und den sogenannten vernachlässigten Tropenkrankheiten auf die Entwicklungs- und Schwellenländer verheerend sind.

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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz

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