Navigationspfad: Startseite > Presse > Aktuelle Meldungen (hib) > Oktober 2010 > Bauernpräsident Sonnleitner sieht hohes Wachstumspotenzial bei Landtourismus
Berlin: (hib/HAU/KT) Der Urlaub auf dem Bauernhof hat ein hohes Wachstumspotenzial. Diese Einschätzung vertrat der Präsident des Deutschen Bauernverbandes Gerd Sonnleitner vor dem Tourismusausschuss am Mittwochnachmittag. Tourismus und Landwirtschaft seien ”zwei Seiten einer Medaille“, sagte er und sprach von einer ”Win-Win-Situation“. Ein Entscheidungskriterium für die Wahl des Urlaubsortes sei oftmals eine intakte Landschaft. ”Die Pflege der Landschaft ist zu 95 Prozent von der Arbeit der Bauern geprägt“, betonte Sonnleitner. Mit der so geschaffenen Kulturlandschaft habe man eine hervorragende Marke geprägt. Die Landwirtschaft wiederum profitiere vom Tourismus durch ein zusätzliches Einkommen und eine gesteigerte Wertschöpfung der landwirtschaftlichen Arbeit. Zugleich entstehe der Landwirtschaft durch den Urlaub auf dem Bauernhof ein erheblicher Sympathiegewinn.
Derzeit, so Sonnleitner, gebe es noch Defizite bei der Vermarktung des Landtourismus, die sich nicht zuletzt aus der ”föderalen Zersplitterung“ ergeben würden. Um dem entgegen zu treten, habe man eine Zusammenarbeit der einzelnen Landesverbände mit dem Ziel der Erstellung einer gemeinsamen bundesweiten Internet-Datenbank mit Angeboten zum Urlaub im ländlichen Raum initiiert. Zudem sei vor wenigen Wochen die Landtourismus-Marketing GmbH gegründet worden, auch mit Unterstützung des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Mitte 2011 solle es dann ein bundeseinheitliches Reservierungssystem geben, damit der Landtourismus entsprechend seines vorhandenen Potenzials wachsen könne, kündigte Sonnleitner an.
Die Schaffung eines solchen Internet-Datenbanksystems bewerteten alle Fraktionen im Tourismusausschuss positiv. Die Idee sei ”Gold wert“, hieß es etwa von der SPD-Fraktion. Die vom Bauernpräsidenten geäußerte Kritik an der Schulferienplanung der Länder teilten die Abgeordneten. Sonnleitner hatte die Planung, wonach 2010 zehn Länder zeitgleich Herbstferien hatten, als ”wirtschaftsfeindlich“ bezeichnet. Der Tourismussauschuss habe sich schon mehrfach mit dem Wunsch einer Entzerrung an die Länder gewandt, sagte die Vertreterin der Unionsfraktion und regte an, einen erneuten Versuch gemeinsam mit dem Bauernverband zu starten.
Die FDP-Fraktion schlug vor, auch für Regionen, in denen es eher großflächige Landwirtschaft gibt, wie zumeist in den östlichen Bundesländern, Konzepte zu entwickeln, um auch hier den Landtourismus voran zu bringen. Aus Sicht der Linksfraktion sollten die barrierefreien Angebote für den Urlaub auf dem Bauernhof ausgebaut werden, während die Grünen-Fraktion forderte, die Synergieeffekte zwischen Tourismus und Landwirtschaft künftig intensiver zu nutzen.
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