Navigationspfad: Startseite > Dokumente > Textarchiv > 2011 > Adventskalender 2011 > "Wachstum ist kein Ziel an sich"
Kerstin Andreae, Bündnis 90/Die Grünen © DBT/Kohlmeier
Dass wir nach fast einem Jahr des Werbens und Klinkenputzens am 17. Januar 2011 die Arbeit in der Enquete-Kommission "Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität" aufnehmen konnten, war für mich eines der Highlights dieses Jahres.Es geht dabei um ein enorm wichtiges Thema, das international und auch in Deutschland diskutiert wird.
Der kritische Blick auf unsere Wachstumsabhängigkeit beschäftigt uns als Grüne seit nun 30 Jahren. Heute ist die Frage, wie wir mit endlichen Ressourcen und einer wachsenden Weltbevölkerung umgehen, drängender denn je. Deshalb bin ich froh, dass es in der Kommission einen breiten Konsens darüber gibt, dass Wachstumspolitik kein Ziel an sich ist. Wir sind uns auch einig, dass die alleinige Orientierung am Bruttoinlandsprodukt als Indikator für Wachstum und Wohlstand nicht ausreicht. Es braucht weitere Indikatoren, die auch über ökologische und soziale Aspekte Aufschluss geben.
Blicke ich zurück, dann war für mich der Besuch des Ökonomen Dennis Meadows ein bewegender Augenblick. Er ist ein Pionier der Wachstumskritik, umstritten, aber mit klaren Thesen. Ihn in der Kommission live zu sehen, fast 40 Jahre nach der Veröffentlichung seines Buches "Die Grenzen des Wachstums" – das war beeindruckend. (sas)