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Der Deutsche Bundestag hatte am Sonntag, 4. September 2011, den roten Teppich ausgerollt, und rund 26.000 Besucher strömten in das Reichstagsgebäude, das Paul-Löbe-Haus und das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus im Berliner Parlamentsviertel. Etwa 16.000 Gäste ließen sich von Audio-Guides die Reichstagskuppel erklären. Bundestagsvizepräsident Eduard Oswald (CDU/CSU) hatte den diesjährigen Tag der Ein- und Ausblicke am Morgen eröffnet. Er bot allen Gästen die Gelegenheit zu erfahren, wie Politik funktioniert und zu erleben, wie der Arbeitsplatz der Bundestagsabgeordneten aussieht. Besichtigt werden konnten das Reichstagsgebäude, das Paul-Löbe-Haus und das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus. Viele unterschiedliche Stationen präsentierten die parlamentarischen Arbeitsabläufe und erläuterten die Aufgaben der Bundestagsverwaltung.
„Ich wünsche viel Vergnügen und viel Freude bei uns im Parlament“, hieß Eduard Oswald um 9 Uhr morgens rund 200 frühe Gäste auf der Freitreppe des Reichstagsgebäudes willkommen. Bei wunderbaren sommerlichen Temperaturen spielte dazu das Jugendorchester Bad Freienwalde ein Loblied auf die Berliner Luft nach dem gleichnamigen Stück des Komponisten Paul Lincke. „Damit ist der Tag der Ein- und Ausblicke eröffnet“, sagte Oswald. Auf einem mit roten Teppichen ausgelegten Rundkurs erschlossen sich Neugierige dann Etage für Etage das Reichstagsgebäude.
Vorbei am Andachtsraum, der für alle Religionen offen steht, ließen sich Besucher die Geschichte des im Plenarsaal hängenden Bundestagsadlers erzählen, lasen ausgelegte Bundestagsdrucksachen und konnten sich auf der Fraktionsebene des Hauses die Arbeit der fünf im Parlament vertretenen Bundestagsfraktionen erklären lassen.
Derweil eröffnete Moderatorin Ines Arland nur wenige hundert Meter weiter nördlich im Paul-Löbe-Haus die erste Podiumsdiskussion des Tages mit Abgeordneten des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union zum Thema „Die Schuldenkrise und der Euro – Wie geht es weiter?“ Konzentriert verfolgten die Zuhörer das Gespräch der Fachpolitiker. „Interessant“, kommentierte der Berliner Siegfried Borrmann die Diskussion. Die Frage nach der Zukunft des Euro vor dem Hintergrund der Schuldenkrise in einigen EU-Mitgliedsländern verunsichere ihn.
Doch wollte er den schönen Tag auch nutzen und sich noch die Bibliothek des Bundestages im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus anschauen und dann natürlich das Reichstagsgebäude. Zwischen Podiumsdiskussionen und Informationen zum Beispiel über Ausbildungsmöglichkeiten in der Bundestagsverwaltung nahmen Gäste auch einfach nur Platz in den bequemen Sesseln des Paul-Löbe-Hauses und ließen sowohl die Architektur als auch die gewonnen Eindrücke auf sich wirken.
Nach jeweils einer Stunde Pause spielte das Jugendorchester wiederholt auf. „Wir sind natürlich gerne hergekommen“, sagt Orchester-Leiter Endrik Salevski. Für die 38 jungen Musiker sei es sehr aufregend, vor so einer Kulisse wie dem Reichstagsgebäude zu spielen. „Für das Ereignis treten alle extra mit neuen Blusen auf“, verriet Salevski. Die Besucher dankten den professionellen Aufritten der Jungmusiker mit Applaus.
Bis 20 Uhr konnten Gäste den Tag der Ein- und Ausblicke erleben und unter anderem die Vizepräsidenten aller Fraktionen auf der Besuchertribüne des Reichstagsgebäudes sehen. Sie stellten Fragen stellen und ließen sich vom Alltag der Abgeordneten erzählen. Offen standen auch die Kunsträume des Bundestages. Außerdem gab es viele Stationen für Kinder zum Spielen. (eis)