Die Linke thematisiert geschlechterspezifische Berufswahl

Bildung und Forschung/Kleine Anfrage - 10.04.2012

Berlin: (hib/ROL) Junge Frauen und Männer wählen ihren Beruf nach wie vor oft nach geschlechterspezifischen Kriterien aus. Das ergibt sich aus einem aktuellen Datenreport des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB), auf den sich die Fraktion Die Linke in einer Kleinen Anfrage (17/9210) zur Berufswahl junger Frauen bezieht. Die Auswirkungen seien vor allem in den Berufen des dualen Systems sichtbar.

Die Fraktion will in einem Katalog mit 71 Fragen von der Bundesregierung unter anderem wissen, in welchem finanziellen Umfang Bund und Länder die Umsetzung von Förderprogrammen unterstützen, die der beruflichen Orientierung und Beratung junger Frauen dienen. Ferner fragt die Fraktion, welche strategischen Eckpunkte die Bundesregierung setzt, um einer geschlechtspezifischen Berufswahl entgegenzutreten. Auch interessiert die Linke, inwiefern die Berufsorientierungsmaßnahmen regionale und strukturelle Besonderheiten berücksichtigen, auf individuelle Bedürfnisse von Frauen mit Behinderung eingehen sowie Frauen mit Migrationshintergrund beachten.

Als Begründung führt die Linke an, dass die Ausbildungsbeteiligungen von Frauen in den einzelnen Branchen unter 50 Prozent liege und jährlich abnehme. Laut aktueller Ausbildungsmarktanalyse der Industriegewerkschaft Metall seien die Ausbildungsverträge von Männern innerhalb eines Jahres um 12.900 gestiegen, die der Frauen um 2.700 gesunken. Auch im Handwerk setze sich dieser Trend fort, heißt es in der Anfrage. Der Anteil weiblicher Auszubildender habe im vergangenen Jahr bei 26,2 Prozent gelegen. Im Vergleich zu anderen Ausbildungsbranchen stelle diese Quote eine signifikante Unterrepräsentation von Frauen dar. In technischen Berufen liege der Frauenanteil sogar nur bei knapp über zehn Prozent.

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