SPD und Grüne: Historischer Verantwortung gegenüber Namibia gerecht werden

Menschenrechte und humanitäre Hilfe/Antrag - 22.03.2012

Berlin: (hib/TYH) Die Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen wollen die Beziehungen zwischen Deutschland und Namibia stärken. In einem gemeinsamen Antrag (17/9033), der am Donnerstagabend erstmals im Plenum behandelt wird, fordern die Abgeordneten die Bundesregierung auf, die „politische und moralische Verantwortung für das historische Unrecht zu übernehmen, das an den Herero, Nama und an Angehörigen anderer Volksgruppen in deutschem Namen in Namibia geschehen ist“. Anfang des vorigen Jahrhunderts hatten deutsche Kolonialtruppen einen Aufstand der Herero und Nama in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika brutal niedergeschlagen. Zehntausende Menschen starben.

Der deutsche Bundestag müsse die schwere Schuld anerkennen, die deutsche Kolonialtruppen auf sich geladen hätten, fordern die Abgeordneten in ihrem Antrag weiter. Zudem müsse betont werden, dass die Niederschlagung des Aufstandes ein „Kriegsverbrechen und Völkermord“ war. Die Abgeordneten fordern weiter, die Republik Namibia bei ihren Bemühungen zur Aufnahme in den UN-Menschenrechtsrat zu unterstützen und die Beziehungen zu dem westafrikanischen Staat auch auf UN-Ebene zu intensivieren. Des Weiteren soll laut Antrag sichergestellt werden, dass die Rückgabe von während der Kolonialzeit geraubten Kulturgütern angeboten werde.

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