Regierung: Missbrauchsgefahr bei Substitutionstherapie

Gesundheit/Antwort - 10.04.2012

Berlin: (hib/HLE) Insgesamt 360 Patienten haben sich Mitte Februar 2012 in einer diamorphingestützten Substitutionsbehandlung befunden. Wie die Bundesregierung in ihrer Antwort (17/9114) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (17/8849) schreibt, wurde die ursprüngliche Intention des Gesetzgebers, eine zusätzliche, dauerhafte und auch langfristig tragfähige Option für die Behandlung schwerstkranker Opiat-Abhängiger zu schaffen, realisiert.

In der Vorbemerkung zu ihrer Antwort weist die Bundesregierung aber darauf hin, dass bei der Substitutionstherapie Opiat-Abhängiger „durchaus gefahrengeneigte Situationen“ hinsichtlich des Missbrauchs und der Abzweigung von Betäubungsmitteln auftreten können. In ihrer Antwort zitiert die Regierung aus einer Studie, nach der 23 Prozent der Patienten angegeben hätten, das Substitut schon

einmal verkauft oder weitergegeben zu haben. Auch eine Mehrheit der Ärzte habe die unerlaubte Weitergabe der Substitutionsmedikamente als erhebliches oder sogar als besonders schwerwiegendes Problem bezeichnet.

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