Grüne wollen Weiterentwicklung der psychiatrischen Versorgung

Gesundheit/Antrag - 29.03.2012

Berlin: (hib/STO) Die Einführung eines pauschalierenden psychiatrischen Entgeltsystems soll nach dem Willen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen „für die qualitative Weiterentwicklung der Versorgung genutzt werden“. Die Finanzierung und Organisation sowie der Aufbau der Angebotsformen müssten sich mehr als heute am individuellen Behandlungs- und Unterstützungsbedarf psychisch kranker Menschen orientieren, heißt es in einem Antrag der Fraktion (17/9169), der am Donnerstag erstmals auf der Tagesordnung des Bundestagsplenums steht. Ziel müsse ein bedarfsgerechtes, regionales psychiatrisch-psychotherapeutisches und psychosoziales Versorgungssystem sein, das „patientenzentrierte und lebensweltbezogene Behandlungsformen ermöglicht“.

Die Bundesregierung soll dem Antrag zufolge den Gesetzentwurf zur Einführung eines pauschalierenden Entgeltsystems für psychiatrische und psychosomatische Einrichtungen in einer Reihe von Punkten ändern beziehungsweise ergänzen. So soll laut Vorlage etwa im Verfahren zur Einführung eines neuen Entgeltsystems den fachspezifischen Anforderungen und regionalen Besonderheiten der Kinder- und Jugendpsychiatrie Rechnung getragen werden. Ferner plädiert die Fraktion dafür, zur Sicherstellung einer flächendeckenden psychiatrischen Versorgung für die Nichtbeteiligung an der regionalen Pflichtversorgung je Berechnungs- und Belegungstag einen Abschlag zu vereinbaren. Auch will sie unter anderem die Entwicklung der Personal- und Sachkosten bei der jährlichen Fortschreibung der Leistungsentgelte berücksichtigt wissen.

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