Navigationspfad: Startseite > Presse > Aktuelle Meldungen (hib) > Oktober 2011 > Abgeordnete loten Chancen und Probleme des ländlichen Tourismus aus
Die Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft für Urlaub auf dem Bauernhof, Ute Mushardt, betonte die Notwendigkeit länderübergreifender Initiativen zur Vermarktung des Landurlaubs. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf die in diesem Jahr gestartete Landtourismus-Datenbank www.landsichten.de. Über diese Informations- und Reservierungsplattform vermarkten sich laut Mushardt vom Start weg rund 2.500 Gastgeber mit rund 10.000 ländlichen Ferienobjekten. Durch die bundesweite Vermarktungsstruktur würden erhebliche Synergien nutzbar, ohne gleichzeitig die regionale Identität der Gastgeber zu schwächen. Es fehle aber an Geld, um das Portal „zu einer wirksamen Marktdurchdringung“ und zu einem tatsächlichen Plus bei den Übernachtungszahlen zu verhelfen. Mushardt regte an, dass sich die Deutsche Zentrale für Tourismus dieses Themas annehmen solle.
Hinweise für eine bessere Vermarktung des ländlichen Tourismus gab in der Anhörung der Geschäftsführer des Bundesverbandes Urlaub am Bauernhof in Österreich, Hans Embacher. Seit dem Jahr 1993 seien die rund 2.750 Ferienbauernhöfe der Urlaub-am-Bauernhof-Organisation qualitätsgeprüft und mit zwei, drei oder vier Blumen ausgezeichnet. Eine Marktuntersuchung habe ergeben, dass für neun von zehn befragten Gästen diese Klassifizierung wichtig oder sehr wichtig für ihre Urlaubsentscheidung ist. Die Qualitätskategorisierung biete ihren Mitgliedern auch eine Orientierungshilfe für Investitionen und die Angebotsgestaltung auf dem Hof, betonte Embacher. Die seit dem Jahr 1998 bestehende Internetplattform sei inzwischen zum wichtigsten Marketinginstrument für die Mitgliedsbetriebe geworden.
Thomas Bausch, Professor an der Hochschule für angewandte Wissenschaften der Fachhochschule München, Fachbereich Tourismus, betonte, Angebotsfelder mit hohem Chancenpotenzial stellten etwa der Familienurlaub auf dem Bauernhof und regionale Küche und Kulinarik dar. Dabei sei etwa an Kochkurse mit regionalen Grundprodukten und regionalen Rezepten zu denken. Auch das „Genussradfahren“, gegebenenfalls in Verbindung mit E-Bike-Angeboten, sowie Themenwandern mit hohem Bezug zur Regionalität seien aussichtsreiche Möglichkeiten.
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