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Bildung und Forschung/Antrag - 05.06.2012
Berlin: (hib/ROL) Rund 70 Prozent der Oberfläche der Erde sind mit Wasser bedeckt. Der größte Teil der in den Ozeanen lebenden Lebewesen ist bisher weder entdeckt noch beschrieben oder katalogisiert worden, schreibt die SPD in ihrem Antrag „Meeresforschung stärken – Potentiale ausschöpfen und Innovationen fördern“ (17/9745). Wissenschaft und Forschung stünden bei der Untersuchung der Ozeane also vor großen Herausforderungen. Forschungsprojekte auf See und auf dem Meeresboden seien jedoch immer nur mit erheblichem Mittel- und Ressourceneinsatz möglich, so die SPD. In ihrem Antrag fordert sie deshalb die Bundesregierung auf, dem Bundestag eine Roadmap zur nachhaltigen Stärkung der Meeresforschung vorzulegen.Die Fraktion schlägt in einem 16-Punkte-Plan eine engere Vernetzung von Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Wirtschaft im Sinne zur Stärkung der marinen und maritimen Forschung vor. Ferner soll für den Bereich der Küstenforschung in einem wissenschaftsgeleiteten Verfahren ein Konzept zur Stärkung der internationalen Forschungskooperationen und der Forschungsinfrastruktur erarbeitet werden.
Die heutige Klimaforschung ist ohne eine starke Meeresforschung undenkbar, schreibt die SPD in ihrem Antrag. Die Ozeane sind riesige CO2-Speicher und deshalb von zentraler Bedeutung für den Temperaturhaushalt unserer Erde. Somit sei die Meeresforschung in vielfacher Hinsicht Grundlagenforschung und trage zum besseren Verständnis des Klimasystems bei.
Für viele Staaten seien die Meere zudem eine immer interessanter werdende Rohstoffquelle. „Dringender als je zuvor hat die Menschheit die Verpflichtung, die Ausbeutung dieser Ressourcen im Sinne nachfolgender Generationen verantwortungsbewusst zu gestalten und mit einer frühzeitigen Begleitforschung zu flankieren“, mahnt die SPD.
Ferner verweist die SPD auf die Chancen der „blauen“ Biotechnologie, die bisher kaum bekannt seien. Unter „blauer“ Biotechnologie versteht man die Anwendung der Methoden der Biotechnologie auf Lebewesen aus dem Meer. Dabei sind vor allem Bakterien interessant, die in den großen Tiefen der Meere unter extremen Bedingungen leben. Eine umweltfreundliche und nachhaltige Nutzung der Ressourcen aus den Meeren könne aber nur aufbauend auf einer breiten Wissensgrundlage gelingen, ist die SPD überzeugt.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Jörg Biallas
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