Navigationspfad: Startseite > Presse > Aktuelle Meldungen (hib) > März 2012 > Bundesbildungsbericht: Ausbildungslage für Jugendliche hat sich verbessert
Erneut habe es zum Ende des Ausbildungsjahres mehr offene Stellen als unversorgte Bewerber gegeben. Demnach waren am Stichtag 30. September 2010 noch 19.605 Ausbildungsstellen unbesetzt, während 12.255 Bewerber einen Ausbildungsplatz suchten. Die Zahl der offenen Stellen ist damit um 13,6 Prozent gestiegen (in den neuen Bundesländern um 38,6 Prozent), die Zahl der unversorgten Bewerber um 21,8 Prozent gesunken. Vom 1. Oktober 2009 bis zum 30. September 2010 wurden bundesweit 560.073 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen. Im Jahr zuvor waren es 564.307. Das läge aber vor allem an der demographischen Entwicklung, hieß es im Ausschuss.
Bündnis 90/Die Grünen bemängelten, dass überhaupt nur 22,5 Prozent der Betriebe ausbilden. In manchen Branchen sei der Fachkräftemangel hausgemacht. Ferner kritisierten die Grünen, dass es nach wie vor eine große Zahl von Bewerbern gäbe, denen der Übergang von der Schule in die Ausbildung nicht sofort gelinge. Das würde den Staat Geld kosten und die Fortbildung der Jugendlichen würde ebenfalls nicht ausreichend betrieben.
Die Union sieht sich durch den Erfolg des dualen Ausbildungssystems bestätigt. Darunter versteht man die Ausbildung im Betrieb und in der Berufsschule. Die CDU/CSU machte noch einmal deutlich, wie wichtig eine duale Ausbildung sei. Das Credo, so viel betriebliche Ausbildung wie möglich, und so viel außerbetriebliche Ausbildung wie nötig, habe sich bewährt.
Die SPD merkte unter anderem an, dass das duale Ausbildungssystem, trotz einiger Mängel in der Umsetzung, bereits Aufmerksamkeit in der EU gefunden habe. Nun müsse man überlegen, ob man das Modell nicht auch in den finanziell leidenden Staaten Südeuropas einführt, um die Jugendarbeitslosigkeit, die dort teilweise bei 40 Prozent liegt, zu drosseln.
Besorgt äußerte sich die Union zu den 1,48 Millionen jungen Menschen bis 29 Jahren, die überhaupt keine Ausbildung machen würden. Und auch die Situation von Jugendlichen mit Migrationshintergrund sei nicht zufriedenstellend. Man müsse als Volkswirtschaft alle Potentiale nutzen.
Die Linke untermauerte die Situation junger Menschen mit Migrationshintergrund mit Zahlen: Obwohl diese Jugendlichen immer häufiger ganz passable Realschulabschlüsse vorweisen könnten, erhielten zwei Drittel von ihnen anschließend keinen Ausbildungsplatz.
Die FDP, die den eingeschlagenen Weg insgesamt ausdrücklich begrüßte, forderte eine weitere Verzahnung von Aus- und Weiterbildung.
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