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Elisabeth Winkelmeier-Becker © DBT/Winkelmeier
Die Debatte um eine gesetzliche Quote für Frauen in Führungspositionen, die wir im Bundestag geführt haben, halte ich für wichtig. Es war ein Versäumnis, dass die Politik auf die Selbstverpflichtung der Wirtschaft vertraut und nicht gesehen hat, in welchem Schneckentempo Fortschritte erzielt wurden. Deshalb gehöre ich zu denjenigen in der CDU, die eine gesetzliche Regelung befürworten. Eine verbindliche Quote bei der Besetzung von Aufsichtsratspositionen wäre nicht nur für die Unternehmen ein Gewinn - es ist auch eine Frage der Gerechtigkeit, dass Frauen bei gleicher Qualifikation die gleichen Chancen bekommen.
Das Argument, die Quote stünde einer Auswahl nach Qualifikation und Eignung entgegen, lasse ich nicht gelten. Viele Führungsgremien sind heute ‚closed shops’, in die selbst gut Qualifizierte - Frauen oder Männer - nicht vordringen. Eine Quote und damit mehr Frauen an der Spitze großer Unternehmen wäre ein Vorbild für untere Führungsebenen sowie kleinere Betriebe. Das wäre ein Signal. Übergangsfristen müssen wir natürlich einräumen. Ich meine, dass wir bald eine Quote festlegen sollten, damit ein Frauenanteil von 30 Prozent in Aufsichtsräten wenigstens 2018 erreicht werden kann, wenn turnusgemäß die Positionen neu besetzt werden. (sas)