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Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert (re) verleiht am Mittwoch, 11. Mai 2011, den Wissenschaftspreis an den emeritierten Neuzeithistoriker Prof. Dr. Dieter Düding. © DBT/Melde
Der Bundestag hat dem Kölner Historiker Dieter Düding für seine Arbeit "Parlamentarismus in Nordrhein-Westfalen 1946-1980" den Wissenschaftspreis 2010 verliehen. Düding liefere ein komplexes, differenziertes und detailreiches Bild der Geschichte des Landtages von Nordrhein-Westfalen (NRW) und der politischen Geschichte des einwohnerreichsten deutschen Bundeslandes, so die Jury in ihrer Begründung. Die Verleihung findet am 11. Mai 2011 statt.
Das Werk gliedert sich in folgende Schwerpunkte: Die Entwicklung des Parlamentarismus in NRW, der Landtag als Verfassungsgeber, die Ausarbeitung einer Geschäftsordnung des Landtages sowie die Aktivitäten der Ausschüsse. Düding ermittelt nach Meinung der Jury präzise, wie aus Sachkoalitionen zu Beginn der Landtagstätigkeit immer stärker parteipolitisch geprägte Oppositions- und Regierungsfraktionen im Landtag entstanden seien. Zu Beginn der 60er Jahre hätte dieses Verhältnis sogar einen konfrontativen Charakter bekommen. Düding widerspreche in seiner Arbeit der These vom Bedeutungsverlust der Landesparlamente.
Auch die Rolle der Abgeordneten als parlamentarische Akteure ist Gegenstand der wissenschaftlichen Betrachtung: So sei die Frühzeit Adenauers als Landespolitiker, sein Konflikt mit Karl Arnold und die in der Fachliteratur kaum analysierte Rolle Adenauers als Parlamentarier eines Landtages umfassend und überzeugend dargestellt. Insgesamt sei Düdings Werk ein "Musterbeispiel für Landesparlamentsgeschichte".
Der Preis, vom Parlament 1989 aus Anlass seines 40jährigen Bestehens begründet, wird seit 1997 im zweijährigen Turnus verliehen. Er würdigt hervorragende wissenschaftliche Arbeiten der jüngsten Zeit, die zur Beschäftigung mit den Fragen des Parlamentarismus anregen und zu einem vertieften Verständnis parlamentarischer Praxis beitragen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch eine hochkarätig besetzte Fachjury aus Wissenschaftlern unterschiedlicher Provenienz.