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Der Nürnberger Michael Frieser wurde 2009 erstmals in den Deutschen Bundestag gewählt. Der studierte Rechtswissenschaftler trat bereits mit 16 Jahren in die Junge Union ein und ist seit 32 Jahren parteipolitisch aktiv. Als Abgeordneter der CSU-Landesgruppe vertritt er den Wahlkreis Nürnberg-Süd. Bevor er 2008 von der CSU zum Direktkandidaten für die Bundestagwahl nominiert und gewählt wurde, war er viele Jahre Kommunalpolitiker, davon 13 Jahre Mitglied der CSU-Fraktion im Stadtrat von Nürnberg.
Mitte der 1990er Jahre wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Deutschen Bundestag in Bonn und sammelte Erfahrungen im Parlamentsbetrieb. Zur Bundestagswahl 2009 gewann er das Direktmandat im Wahlkreis 245 Nürnberg-Süd und Schwabach.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion wählte Michael Frieser erst jüngst zu ihrem Integrationsbeauftragten. Er sagt: "Die Integration von Migranten ist eine gesellschaftspolitische Schlüsselaufgabe."
Michael Frieser machte das Abitur am Willstätter Gymnasium in Nürnberg. In seinem Elternhaus wurden politische Themen immer heiß diskutiert.
"Mein Vater saß 25 Jahre als CSU-Politiker im Stadtrat von Nürnberg, und auch meine Mutter war politisch interessiert. Ich habe als Jugendlicher mitdiskutiert, auch wenn ich die Ansichten meiner Eltern nicht immer teilte, sondern meine jugendliche Sicht auf die Dinge hatte. Meine Schulzeit war sicherlich politischer als sie heute ist. Wir diskutierten die Themen fast immer kontrovers; das schulte aber die Fähigkeit, substanziell zu argumentieren und führte dazu, dass ich mit 16 Jahren in die Junge Union eintrat", sagt der Politiker.
Nach dem Abitur studierte Michael Frieser Rechtswissenschaften an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Während dieser Zeit lag sein Fokus in erster Linie auf einem guten Studienabschluss. "Natürlich gab es auch an der Uni politische Diskussionen, aber mein Interesse galt auch während der Studentenzeit eher der Kommunalpolitik in Nürnberg", sagt Michael Frieser.
1990 machte er das erste Staatsexamen und ging als Referendar in Rechtsabteilung der Siemens-Zentrale Nordamerika in New York. Nach seiner Rückkehr folgte 1994 der Abschluss des zweiten Staatsexamens.
Sein politisches Engagement mündete fast notwendigerweise in der Kommunalpolitik in Nürnberg. 1996 wurde er in die CSU-Fraktion im Stadtrat in Nürnberg gewählt. "Kommunalpolitik war für mich immer deshalb wichtig, weil hier jeder politische Prozess seinen Anfang nimmt. Als Kommunalpolitiker erfährt man eins zu eins, welche Probleme die Menschen haben. Erfolge erfährt man aus erster Hand, und Misserfolge sind umgekehrt genauso schnell spürbar", sagt der Politiker.
Sechs Jahre nach seiner Wahl in den Stadtrat wurde Michael Frieser im Jahr 2003 zum Fraktionsvorsitzenden der CSU im Stadtrat von Nürnberg gewählt. Er war inzwischen ein erfahrener Kommunalpolitiker, mit Kompetenzen in unterschiedlichen Bereichen. Viele Menschen in Nürnberg kannten und mochten den CSU-Politiker, der immer ein offenes Ohr für ihre Probleme hatte. "Ich wollte immer optimale und praktikable Lösungen finden. In meiner Heimatstadt Nürnberg ist mir das in den vielen Jahren meines kommunalpolitischen Engagements gelungen", sagt Michael Frieser.
Im Jahr 2008 suchte die CSU einen neuen Kandidaten für die Bundestagswahl, denn seine Vorgängerin Renate Blank hatte sich entschieden, nicht mehr zu kandidieren. Die CSU überlegte, wer als potenzieller Kandidat in Frage käme. Welches CSU-Mitglied hatte Kompetenz, Parteierfahrung und Rückhalt in der CSU?
Michael Frieser sagt rückblickend: "Als ich von meinen Parteifreunden angesprochen wurde, ob ich mir eine Kandidatur vorstellen könnte, war ich überrascht und fühlte mich geehrt. Denn Politik im Deutschen Bundestag zu gestalten, ist die Königsklasse für jeden, der sich seit frühester Jugend für Politik interesseirt".
Trotzdem bat Michael Frieser um Bedenkzeit. Er musste sich darüber klar werden, ob er die Herausforderung annimmt und den Schritt aus der Kommunalpolitik in die Bundespolitik wagen würde. Eine so weitreichende Entscheidung wollte er erst mit seiner Frau besprechen.
Nach reiflicher Überlegung entschied sich Michael Frieser für die Bundespolitik und nahm die Herausforderung an, die er auch als Chance verstand. Er kandidierte in der Delegiertenkonferenz seines Wahlkreises als Direktkandidat. "Ich hatte drei Gegenkandidaten, und darüber war ich glücklich. Ich mag Kampfkandidaturen. Es fordert mich heraus, ich liebe den Wettbewerb. Eine solche Abstimmung ist auch deshalb gut, weil sich die Parteifreunde dann entscheiden können und müssen. Ich wollte mich präsentieren, wollte überzeugen und mich am Ende durchzusetzen", sagt der Abgeordnete.
Michael Frieser gewann die Wahl zum CSU-Direktkandidaten mit einem mehr als deutlichen Vorsprung. Die Mitbewerber waren aus dem Rennen.
Im Jahr 2008 zog Michael Frieser somit in den Bundestagswahlkampf. Er führte ihn so, wie er es als Kommunalpolitiker immer gehalten hatte. Er sagt: "Ich wollte und will kein Politiker sein, den die Wähler nur von Plakaten kennen. Deshalb war mir das Gespräch mit den Menschen wichtig. Im direkte Kontakt mit den Bürgern konnte ich meine Ziele erläutern und in einen Dialog treten".
Als Fraktionsvorsitzender der CSU im Stadtparlament von Nürnberg war Michael Frieser vielen Bürgern bereits bekannt. Damit hatte er eine gute Ausgangsbasis.
Sein Wahlkampf dauerte ein ganzes Jahr und er absolvierte mehr als tausend Wahlkampfveranstaltungen. Er besuchte Gemeindefeste und Vereinsveranstaltungen, sprach auf Marktplätzen und Podiumsdiskussionen, nahm an mehr als 30 Kirchweihen teil und nutzte auch die neuen Medien, um die Wähler zu erreichen. "Ich würde mich nicht als klassischen Internetnutzer bezeichnen, aber ich habe natürlich im Wahlkampf auch Xing, Twitter und Facebook genutzt, um vor allem junge Menschen zu erreichen", erzählt Michael Frieser.
Am Ende hat sich die Kraftanstrengung gelohnt. Michael Frieser holte das Direktmandat im Wahlkreis 245 mit einem ordentlichen Vorsprung für die CSU und zog als Abgeordneter in den 17. Deutschen Bundestag ein.
Michael Frieser ist ordentliches Mitglied im Innenausschuss, im Rechtsausschuss sowie im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, außerdem stellvertretendes Mitglied im Unterausschuss Kommunales und im Ausschuss für Kultur und Medien. Er ist ferner Vizepräsident des Landesverbandes Bayern im Verband Deutscher Konzertchöre, Gründungsvorstand der Fränkischen Gesellschaft für Kultur, Politik und Zeitgeschichte, Gründungsmitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Nürnberg und auch Präsidiumsmitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. (bsl)