Navigationspfad: Startseite > Presse > Aktuelle Meldungen (hib) > März 2012 > Regierung will Flensburger Verkehrssünderdatei vereinfachen
Das bestehende Zentralregister habe sich in den vergangenen 50 Jahren um „Lichtjahre“ von Bürger entfernt, betonte der Minister. Es gebe einen gewaltigen Verwaltungsaufwand bei zur Zeit rund neun Millionen Akten und große Auslegungsschwierigkeiten, die ganze „Herrscharen von Rechtsanwälten“ beschäftigen würden. Deshalb sei eine Reform dringend notwendig.
Nach dem geplanten neuen System gebe es einen Punkt für schwere Verkehrsverstöße und zwei Punkte für sehr schwere Verkehrsverstöße. Wenn ein Verkehrsteilnehmer insgesamt acht Punkte habe, würde der Führerschein eingezogen. Ramsauer rechnet damit, dass die Zahl der erfassten Einträge um rund zehn Prozent sinken wird, dagegen würde der Entzug der Führerscheine um rund zehn Prozent auf rund 5.500 im Jahr steigen.
Ramsauer wies ausdrücklich darauf hin, dass es bei dem von ihm vorgelegten Bericht lediglich um Eckpunkte handele. Nach eingehender Debatte mit den Betroffenen werde ein entsprechender Gesetzentwurf vorgelegt. Er hoffe, dass das Gesetz noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden könne.
Dem schloss sich der Sprecher der Union an. „Die bisher vorgelegten Überlegungen gehen alle in die richtige Richtung“, betonte er und schlug vor, dass bei den bisher schon in Flensburg eingetragenen Verkehrssündern bei der Überleitung ein Punkt gestrichen werden könne. Auch die FDP-Fraktion hielt den Ansatz des Verkehrsministeriums für „gut und richtig“. Dadurch würden auch die Missbrauchsmöglichkeiten verringert.
Auch für die SPD-Fraktion findet das bisherige System keine Akzeptanz mehr bei den Verkehrsteilnehmern. Die neuen Pläne hielt die Sprecherin aber für „genauso kompliziert“. Sie kritisierte, dass nach der öffentlichen Präsentation des Ministeriums die Meisten davon ausgehen würden, dass die Entscheidung schon endgültig gefallen sei.
Für die Linksfraktion ist Verkehrssicherheit mehr als nur die Reform eines Punktekatalogs. Für Bündnis 90/Die Grünen handelt es sich bei der Reform nur um einen Nebenschauplatz der Verkehrssicherheit. Das Reformkonzept sei „nicht überzeugend“. Wichtiger seien vermehrte Kontrollen, sagte der Sprecher der Fraktion.
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