2. November 2012
Die Projektgruppe Kultur, Medien, Öffentlichkeit veranstaltet am 5. November 2012 ab 15 Uhr ein Expertengespräch zu Machtverschiebungen und Strukturwandel in der öffentlichen Kommunikation. Das Gespräch wird ab 20 Uhr im Web-TV des Bundestages übertragen.
© picture alliance/ Maximilian Schönherr
Zeitgemäßer Runkfunkbegriff?
In der digitalisierten Welt vollzieht sich ein grundlegender Strukturwandel in der (öffentlichen) Kommunikation, das klassische Sender-Empfänger-Modell ist aufgebrochen. Die Projektgruppe interessiert sich insbesondere für die damit einhergehenden Machtverschiebungen: Die öffentlich-rechtlichen Medien sind nicht länger ungeteilte Meinungsführer, durch die Digitalisierung kommen neue Akteure, so genannte Intermediäre, zu größerer Medienmacht. Die Projektgruppe will wissen, inwiefern der traditionelle Rundfunkbegriff noch zeitgemäß ist oder ob er an die neuen Bedingungen angepasst werden müsste.
Schnittstellen zwischen Bund und Ländern
Das Expertengespräch ist zweigeteilt. Zunächst geht es ab 15 Uhr im Gespräch mit Vertretern der Rundfunkkommission der Länder, der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie um die Schnittstellen zwischen Bund und Ländern. Inwieweit besteht hier rundfunkpolitischer Handlungsbedarf? Wie könnte beispielsweise die zukünftige Rolle und Relevanz der Landesmedienanstalten vor dem Hintergrund von weltweit empfangbaren Angeboten aussehen? Und wie könnten etwa Abgrenzungen zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Angeboten im Sinne des Wettbewerbsrechts vorgenommen werden?
Google, Facebook, Apple vs. ARD und ZDF?
Im zweiten Teil ab 17.15 Uhr sind Vertreter des öffentlich-rechtlichen und des privaten Rundfunks sowie der Journalistenverbände zu Gast. Die Projektgruppe möchte unter anderem wissen, ob die Vertreter traditioneller Medien Regulierungsbedarf hinsichtlich der wachsenden Marktmacht der Intermediäre wie Social Media-Plattformen und Suchmaschinen sehen. Eine andere Frage richtet sich nach der Qualitätssicherung im Journalismus. Wie kann professioneller Journalismus abgesichert werden, welche Finanzierungsmodelle sind denkbar? Von Interesse sind auch Lizenzen für die Inhalte. So möchten einige Mitglieder etwa wissen, was dagegen spricht, Creative Commons-Lizenzen einzusetzen.
Zeitversetzter Stream ab 20 Uhr
Das Gespräch ist öffentlich. Ein zeitversetzter Stream ist am selben Tag ab 20 Uhr über die Mediathek von www.bundestag.de abrufbar. Die Aufzeichnung wird hier als Video auch später verfügbar sein.