"Sicherheitsrelevante Forschungsergebnisse"

Labor

Zu einem Fachgespräch mit dem Thema "Umgang mit sicherheitsrelevanten Forschungsergebnissen" lädt am Mittwoch, 7. November 2012, um 9.30 Uhr der Ausschuss für Bildung und Forschung unter Vorsitz von Ulla Burchardt (SPD) in das Paul-Löbe-Haus, Saal E 300, ein. Wissenschaftliche Arbeiten mit hochpathogenen Mikroorganismen und Toxinen tragen die Gefahr in sich, dass Ergebnisse für die Entwicklung von Biowaffen verwendet und Ergebnisse missbraucht werden könnten.

Dieser Komplex der "doppelten Verwendung" von wissenschaftlichen Erkenntnissen wird als "Dual-Use-Problematik" bezeichnet. International wird die Thematik des Umgangs mit "Dual-Use"- Mikroorganismen und -Substanzen intensiv diskutiert.

Die Sitzung wird live im Parlamentsfernsehen, im Internet und auf mobilen Endgeräten übertragen.

Sicherheit der Bevölkerung ist das höchste Gut

Grundsätzlich besteht in der Forschungswelt Konsens, dass die Sicherheit der Bevölkerung das höchste Gut ist. "Allerdings kommt auch der Freiheit der Forschung und der Publikationsfreiheit im Hinblick auf Arbeiten mit hochpathogenen Mikroorganismen und Toxinen große Bedeutung zu", schreibt die Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG) in ihrer Stellungnahme zum Fachgespräch. Die DFG ist der Meinung, dass den Wissenschaftlern, aber auch den Gutachtern, den Entscheidungsgremien sowie der Geschäftsstelle der DFG ein Verhaltenscodex an die Hand gegeben werden sollte, der die Problematik der Arbeiten mit hochpathogenen Mikroorganismen und Toxinen aufgreift und auf die spezifische Situation in Deutschland eingeht.

Welche Regelungen könnten am besten geeignet sein, der Forschung die erforderliche Freiheit zu garantieren, aber dennoch eine hohe Sicherheit zu gewährleisten?, fragt auch das Robert-Koch-Institut für Biologische Sicherheit. Ziel müsse sein, neben dem Selbstverständnis guter Forschungspraxis und der Verantwortung, die ein Wissenschaftler in seinem unmittelbaren Arbeitsbereich hat, auch die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft zu realisieren. Es gilt, Missbrauchspotenziale von Anfang an zu vermeiden oder zu minimieren. Dieser Aspekt müsse als unverzichtbarer Bestandteil "guter wissenschaftlicher Praxis" verstärkt in das Bewusstsein gerückt und handlungsleitend werden. (rol/2.11.2012)

Zeit: Mittwoch, 07. November 2012, 9.30 bis 11.30 Uhr

Ort:
Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E 300

Interessierte Besucher, die an den Anhörungen als Zuhörer teilnehmen möchten, können sich beim Sekretariat des Ausschusses (Telefon: 030/227-31046, Fax: 030/227-36845, E-Mail: bildungundforschung@bundestag.de) unter Nennung des Geburtsdatums und der Personalausweis- oder Reisepassnummer anmelden.

Bild- und Tonberichterstatter werden gebeten, sich beim Pressereferat (Telefon: 030/227-32929 oder 32924) anzumelden.
Bitte im Sitzungssaal Handys ausschalten!

Liste der geladenen Sachverständigen