Luftverkehrsteuer bremst Inlandsflüge

Finanzen/Unterrichtung - 02.11.2012

Berlin: (hib/HLE) Das Passagierwachstum im Luftverkehr soll sich 2012 abschwächen. Diese Erwartung äußert die Bundesregierung in ihrem als Unterrichtung (17/10985) vorgelegten Bericht über die Auswirkungen der Einführung des Luftverkehrsteuergesetzes auf den Luftverkehrssektor und die Entwicklung der Steuereinnahmen aus der Luftverkehrsteuer – Fortschreibung, Aktualisierung und Ergänzung - (17/10985). Erwartet werden in diesem Jahr auf den deutschen Flughäfen 181 Millionen Passagiere. Das wären 2,7 Prozent mehr als 2011 (176,2 Millionen). Von 2010 (168,1 Millionen) auf 2011 hatte das Wachstum 4,8 Prozent betragen.

Gründe für die Abschwächung sind nach Einschätzung der Bundesregierung das geringer werdende allgemeine Wirtschaftswachstum. Außerdem würden die Fluggesellschaften die gestiegenen Kerosinpreise zu großen Teilen über die Kerosinzuschläge an die Kunden weitergeben, was „nach der allgemeinen ökonomischen Lehre zu einem Nachfragerückgang“ führe. Ein Indiz für die Wirkung der Luftverkehrsteuer könne allenfalls in dem noch schwächeren Wachstum der Zahl der Inlandspassagiere gesehen werden. Während die Passagierzahl insgesamt von 2010 auf 2011 um 4,8 Prozent zunahm, betrug das Wachstum im Inlandsbereich nur 0,3 Prozent. Für 2012 wird sogar eine Abnahme um 1,7 Prozent prognostiziert.

Aus einer der Unterrichtung beigefügten Übersicht über die Entwicklung des Luftverkehrs von 2010 bis 2011 in 16 europäischen Ländern geht hervor, dass Deutschland mit einem Zuwachs von 4,8 Prozent das nach Großbritannien (3,9 Prozent) geringste Wachstum verzeichnet. Spitzenreiter sind Finnland (plus 16,1 Prozent), Schweden (plus 12,1 Prozent) und die Niederlande (plus 10,8 Prozent).

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