Navigationspfad: Startseite > Presse > Aktuelle Meldungen (hib) > Mai 2011 > Wissenschaftlicher Beirat mahnt "Transformation zur Nachhaltigkeit" an
Der WBGU begründet in dem Bericht die dringende Notwendigkeit einer post-fossilen Wirtschaftsweise. Die Fachleute zeigen auf, dass die Wende zur Nachhaltigkeit machbar ist, und präsentieren konkrete Maßnahmenbündel zur Beschleunigung des erforderlichen Umbaus. Das Fazit der Wissenschaftler lautet: ”Damit die Transformation tatsächlich gelingen kann, muss ein Gesellschaftsvertrag zur Innovation durch einen neuartigen Diskurs zwischen Regierungen und Bürgern innerhalb und außerhalb der Grenzen des Nationalstaats geschlossen werden.“
Hans Joachim Schellnhuber kritisierte, dass das Problem des Klimawandels politisch missachtet würde. ”Wir steuern auf enorme Risiken zu“, sagte der Physiker Schellnhuber. Er hob hervor, dass in dem Bericht aufgezeigt würde, dass die Transformation nötig und machbar sei. ”Jemand muss das Pferd lenken und das muss ein Staat sein“, so der Wissenschaftler. Er gab zu bedenken, dass die Energiewende in zehn Jahren erreicht sein müsse. Andernfalls sei das angestrebte Zwei-Grad-Ziel im Kampf gegen die Erderwärmung nicht zu schaffen. Schellnhuber berichtete von Gesprächen mit ausländischen Botschaftern, die erwarten würden, dass ”Deutschland ein Zeichen setzt“.
Dirk Messner widmete sich der Kostenfrage der Transformation. Er gab zu Bedenken, dass die Anfangsinvestitionen des Umbaus höher lägen, als wenn man nach der Devise ”business as usual“ weitermachen würde. Der WBGU rechnet in der Umstiegsphase mit rund zehn Prozent höheren Energiekosten. Langfristig würde es aber günstiger werden. Er mahnte ein gemeinsames europäisches Vorgehen an, da ein nationaler Alleingang rund 30 Prozent teurer sei.
Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) wurde 1992 im Vorfeld der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro von der Bundesregierung als unabhängiges wissenschaftliches Beratungsgremium eingerichtet. Er hat neun Mitglieder, die für jeweils vier Jahre von der Bundesregierung berufen werden, und wird durch einen Interministeriellen Ausschuss der Bundesregierung begleitet, in dem alle Ministerien und das Bundeskanzleramt vertreten sind. Aufgaben des Beirates sind unter anderem die Analyse globaler Umwelt- und Entwicklungsprobleme sowie die Auswertung nationaler und internationaler Forschungsarbeiten auf dem Gebiet des Globalen Wandels.
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