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Darüber hinaus können weitere 13,3 Millionen Menschen nur langsam und/oder sehr fehlerhaft lesen und schreiben und vermeiden das Lesen nach Möglichkeit generell. Das entspricht rund 26 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung.
Die SPD-Fraktion schlägt vor, mehr Angebote im Bereich der „Einfachen Sprache“ zu unterbreiten. Darunter versteht man gut verständliche einfache Texte möglichst ohne Fremdwörter. Durch solche niederschwelligen Leseangebote werde die Scheu vor dem Lesen überwunden. Die Lesematerialien mit dem passenden Sprachniveau ermöglichen den Aufbau von Selbstvertrauen. „Die Lesefähigkeit wächst und es kann eine positive „Lesespirale“ entstehen. Im besten Fall führt dies dazu, dass diese Menschen aus der „Einfachen Sprache“ herauswachsen und auf einem höheren Niveau lesen lernen“, schreibt die SPD.
Gleichzeitig weist die Fraktion darauf hin, dass in anderen Ländern, wie in den Niederlanden oder in Schweden Programme zur „Einfachen Sprache“ neben der „Leichten Sprache“ gezielt gefördert werden, so dass alle Menschen ein ausreichendes Literalitätsniveau erreichen können.
Die SPD will von der Bundesregierung wissen, welcher wissenschaftlichen Definition von „Einfacher Sprache“ im Vergleich zur „Leichten Sprache“ die Bundesregierung folgt. Außerdem interessieren sich die Sozialdemokraten in ihrem 22-Punkte-Katalog dafür, welche wesentlichen Erkenntnisse der Bundesregierung zum sozialen, beruflichen und bildungsbiographischen Hintergrund von lese- und schreibschwachen Menschen vorliegen. Auch verlangt die Fraktion Auskunft darüber, ob die Bundesregierung Forschungsprogramme plant, um diese Gruppe von lese- und schreibschwachen Menschen ähnlich der der funktionalen Analphabeten genauer zu untersuchen.
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