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Ganz im Zeichen der Debatte um den Umgang mit Veteranen in Deutschland stand der diesjährige Jahresempfang des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages Hellmut Königshaus am 17. Oktober 2012. Rund 400 Gäste aus Politik, Streitkräften, Verbänden und Kirchen waren der Einladung des Wehrbeauftragten gefolgt. Darunter der Präsident und zahlreiche Mitglieder des Deutschen Bundestages, mehrere Minister darunter auch der Bundesminister der Verteidigung. Ehrengast des Abends war der Minister für Veteranenangelegenheiten Kanadas, Steven Blaney. Er habe Minister Blaney eingeladen, sagte Königshaus, weil er der Meinung sei, dass Deutschland beim Umgang mit Veteranen viel von Kanada lernen könne. Auch wenn in den vergangenen Jahren durch mehrere Gesetz die Versorgung Verwundeter und Traumatisierter in Deutschland deutlich verbessert worden sei, gebe es noch Nachholbedarf, sagte Königshaus.
In Kanada, so Minister Blaney, werde die Wahrnehmung der Interessen der Veteranen als nationale Aufgabe begriffen. Landesweit gebe es beispielsweise 17 Fachkliniken zur Behandlung von durch Kampfeinsätze hervorgerufenen seelischen Erkrankungen, die vom Veteranen- und vom Verteidigungsministerium gemeinsam betrieben würden. 2006 habe Kanada außerdem eine Veteranencharta beschlossen. Die Charta stelle die Beziehungen zwischen Staat und Veteranen auf eine neue Grundlage und unterstütze die Veteranen bei ihrer Wiedereingliederung ins Zivilleben. Kanadas Erfahrungen im Umgang mit Veteranen könnten für Deutschland nützlich und hilfreich sein, betonte er und bot für die Zukunft an, Deutschland bei der Verbesserung der Veteranenversorgung zu unterstützen.
Erstmals äußerte sich beim Jahresempfang des Wehrbeauftragten auch Bundesverteidigungsminister Dr. Thomas de Maiziére darüber, wer nach seiner Definition ein Veteran der Bundeswehr ist: alle ehemaligen Soldatinnen und Soldaten mit Einsatzbezug. Auch de Maiziére zeigte sich beeindruckt von den Leistungen der Kanadier in Veteranenangelegenheiten. De Maiziére kündigte außerdem an, noch in diesem Jahr ein Veteranenkonzept vorstellen zu wollen. "Ich bin froh, dass der Minister nun den Veteranenbegriff definiert hat. Nun muss es darum gehen, die unseren Veteranen zustehenden Fürsorgeansprüche zu etablieren", sagte der Wehrbeauftragte.